Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 196

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Substanzwert (Abg. Dr. Fekter: Sie wollen die Anleger abzocken! Höchstpreis, damit der Kurs ...! Das ist eine Anlegerabzocke!), um den Mehrwert wieder den internationa­len Anlegern zuzuschieben.

Ununterbrochene Politik: Alle Privatisierungen seit 2000 waren eine Förderung der in­ternationalen Spekulanten. Dass Sie sich aufregen, weil ich das hier klar sage, ist ver­ständlich, Frau Kollegin. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie sind Interessenvertreter der Investmentfonds. (Abg. Dr. Fekter: Wir wollen ehrlich sein!)

Wir glauben, dass wir für die Menschen etwas tun sollten. Und da hätte man jene Wer­te in eine bessere Versorgung statt in eine schlechtere investieren sollen. – Das ist der Unterschied zwischen uns und Ihnen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Fekter: Bei der ÖMV habt ihr es so gemacht!)

19.10


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll. – Bitte.

 


19.10.10

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssek­retär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Thema der Tagesordnung lautet unter anderem ÖIAG-Gesetzesnovelle. Es geht um eine einzige Frage: Soll Dividen­dengewährung auch unterjährig möglich sein: ja oder nein?

Nach der Rede des Kollegen Matznetter müsste man glauben, dass das Thema „Priva­tisierung der Post“ lautet. Also ich stelle richtig: Es geht einzig und allein um die Frage: Kann die ÖIAG unterjährig oder nur ganzjährig Dividenden ausschütten? Das ist die einzige Frage.

Ich habe mich schon im Finanzausschuss ein bisschen gewundert – dort war es ja ähnlich –, und zwar habe ich mich insofern gewundert, als die SPÖ das Thema „Priva­tisierung“ immer wieder so breit diskutiert hat, jenes Thema – ich bitte um Verständnis dafür, dass ich das sage –, bei dem die SPÖ besonders „alt“ ausschaut, denn alle Fak­ten und Daten zeigen, dass eine der größten Erfolgsstorys der letzten Jahre die Priva­tisierung ist.

Immer wieder versuchen Sie, mit Angstpropaganda, mit Horrorszenarien, mit Argumen­ten wie etwa „Verscherbelung des Familiensilbers“ daraus politisches Kleingeld zu schlagen. Es wird auch bei der Post wieder schief gehen, Herr Kollege Matznetter! (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Sie wissen genau, dass nicht wegen des Erlöses privatisiert wird, sondern deshalb, weil wir die Betriebe aus der Umklammerung des Staates herauslösen wollen. (Neuer­licher Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Was hat sich gezeigt? Schauen Sie sich die Aktienkurse an! – Kaum waren die Unter­nehmen von der Last der Staatseigentümerschaft befreit, sind sie aufgeblüht. (Zwi­schenrufe bei der SPÖ.) Aus defizitären, subventionierten Staatsbetrieben wurden er­folgsorientierte, börsennotierte, gewinnorientierte Betriebe, und die Profiteure dabei sind in hohem Ausmaß auch die Arbeitnehmer. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen.)

Herr Kollege Matznetter, mein Kollege Jakob Auer wird auf die AMAG eingehen; ein besonders aktuelles Beispiel.

Sie kennen die Grunddaten schon?! – 11 Milliarden Schilling Subvention, um einen symbolischen Schilling verkauft, heutiger Wert des Unternehmens: 10 Milliarden Schil­ling. Das ist unter der Federführung der Sozialdemokratie erfolgt! (Abg. Dr. Matznetter: Gibt es noch eine Elektrolyse?)

 


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