Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 230

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Wer auch immer sich jetzt nicht mehr auskennt, dem sei gesagt: Es ist nicht alles schwarz oder weiß, es gibt vielmehr eine große, bunte Vielfalt, die wir zulassen müs­sen, weil das einfach unsere Gesellschaft bereichert.

Als Gesetzgeber haben wir nicht das Recht, Menschen zu Operationen zu zwingen. Wir wollen eine vollständige Anerkennung des gelebten Geschlechts und die Möglich­keit, den Vornamen frei zu wählen. Das muss einfach möglich sein! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

21.11


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rossmann. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


21.11.26

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zweifelsohne ist das Thema, das hier diskutiert wird, ein heikles. Es wundert mich aber, dass sich die SPÖ da heute groß zu diesem Thema ausbreitet und gemeinsam mit den Grünen auf diesem Initiativantrag auf­scheint, denn es war gerade die SPÖ – das haben Sie vielleicht vergessen! –, die 1995 genau diese Z 7 ins Namensänderungsgesetz eingefügt hat, in der es heißt, der bean­tragte Vorname muss gebräuchlich sein und als erster Vorname dem Geschlecht des Antragstellers entsprechen. – Es war die SPÖ, die diese Z 7 ins Namensänderungsge­setz 1995 eingefügt hat. Heute will sie jedoch genau das Gegenteil. (Abg. Dr. Fekter: SPÖ-Innenminister! Abg. Mag. Lunacek: Dann haben sie dazugelernt!)

Das müssen Sie erst erklären. Wir stehen zu diesem vorhandenen Gesetz, es ist ab­solut ausreichend. Ich sage aber auch dazu, die Thematik ist heikel. Ich gebe Ihnen da vollkommen Recht, das ist sicher eine Gratwanderung, wie man mit diesen Transgen­der-Personen umgeht. Die haben es nicht einfach. Aber ich sage auch, das Gesetz wurde 1995 so beschlossen und ist heute gültiges Recht, und es ist, glaube ich, ausrei­chend. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte noch darauf eingehen, dass Sie in der Begründung doch auch ein gewisses fadenscheiniges Argument anführen, indem Sie sagen, dass Personen durch das gel­tende Gesetz zu medizinischen Eingriffen quasi gezwungen oder gedrängt werden. – Ich denke, das ist wirklich übertrieben formuliert, dass Personen zu medizinischen Ein­griffen auf Grund dieses Gesetzes gedrängt werden. Wir kennen die Problematik, wir wissen, das ist eine heikle Angelegenheit, aber wir stehen dazu, dass das Gesetz in dieser Form ausreichend ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.13


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Den Antrag 774/A weise ich dem Justizausschuss zu.

21.13.5318. Punkt

Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Postgesetz 1997 geändert wird (773/A)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zum 18. Punkt der Tagesordnung.

Wir gehen in die Debatte ein.

 


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