Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 64

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men – im Gegenteil, meine Damen und Herren von den Oppositionsparteien! Sie haben der Steuerreform nicht zugestimmt, und wir haben die größte Steuerreform der Zweiten Republik durchgeführt und sie jetzt kontinuierlich weitergeführt. Ich weiß nicht, was es da ständig zu kritisieren gibt. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn sich Herr Kollege Moser von der SPÖ hier herausstellt und meint, es gibt kleine und große Betriebe, die jedoch nicht gegeneinander ausgespielt werden sollen, frage ich mich schon, warum das dann immer wieder von Seiten der SPÖ getan wird. Sie von der SPÖ versuchen immer, die großen gegen die kleinen Betriebe auszuspielen – und behaupten unter anderem, dass dann, wenn wir die Gruppenbesteuerung für die größeren machen, für die kleineren Betriebe nichts übrig bleibe. (Zwischenrufe des Abg. Dr. Matznetter.) Das stimmt doch überhaupt nicht, was Sie da behaupten, weil ja die kleineren Unternehmen Folgeaufträge von den großen bekommen! (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Kollege Matznetter, Sie wollten mir im Ausschuss ein Kompliment machen und haben gesagt, ich, Tamandl, sei leider noch zu jung (Abg. Neudeck: Kann man das Geheimnis lüften?), um die Steuergesetze der letzten 20 Jahre zu kennen. – Da täu­schen Sie sich, Herr Kollege Matznetter: Ich schaue vielleicht jünger aus, als ich tat­sächlich bin, jedenfalls: Ich kann sehr wohl auf 20 Jahre lange Erfahrung, was die Steuerpolitik betrifft, zurückblicken und daher sagen: Wenn Sie von der SPÖ die Mindestkörperschaftsteuer nicht wollen, dann frage ich mich schon, warum Sie die Mindestkörperschaftsteuer unter einem SP-Finanzminister eingeführt haben! (Abg. Dr. Matznetter: Wenden Sie sich doch an den damaligen Staatssekretär Stummvoll! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Das finde ich aber toll, dass Ihrer Ansicht nach seinerzeit ein VP-Staatssekretär mehr Gewicht hatte als ein SP-Finanzminister! Sie von der SPÖ sind ja dann offensichtlich auch unschuldig daran, dass im Steuerreformgesetz 1993 die Investitionsrücklage ab­geschafft und im Strukturanpassungsgesetz 1995 der Investitionsfreibetrag von 20 auf 9 Prozent herabgesetzt wurde! (Anhaltende Zwischenrufe des Abg. Dr. Matznetter. – Gegenrufe bei der ÖVP.)

Entschuldigen Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ: In den neunziger Jahren gab es SPÖ-Finanzminister und einen SPÖ-Bundeskanzler, Sie hatten damals auch die Finanz-Geschicke in der Hand! Daher: Ihr Eintreten, Ihre Politik für Klein- und Mit­telbetriebe nimmt Ihnen wirklich niemand ab! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Matz­netter: Oja ...!)

Wir machen gute Politik für kleinere und mittlere Unternehmen – und vergessen dabei nicht, dass die Großbetriebe Folgeaufträge für Klein- und Mittelbetriebe bringen. Wir gehen diesen Weg daher kontinuierlich weiter. – Egal, was Sie von der SPÖ sagen: Sie gehen sowieso nur zurück! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Frei­heitlichen – BZÖ.)

12.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Grad­wohl zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


12.42.22

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Frau Kollegin Tamandl, Sie haben gesagt, Sie wüssten nicht, was es zu kritisieren gäbe. – Daher: Ein kleines Beispiel, das auch viele von Ihnen betrifft und das Sie in Ihren Regionen zu Hause dann immer beweinen: die Schließung von mehr als 600 Postämtern etwa und damit das Wegnehmen von Infrastruktur in den länd­lichen Regionen .... (Abg. Neudeck: Zuerst streiten – und dann denken! Das macht ihr


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