Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 154. Sitzung / Seite 138

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Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neudeck. Gesetzliche Redezeit: 10 Minuten, Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


15.43.31

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche - BZÖ): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Leidgeprüfte Gewerk­schaftsmitglieder! Während der Beantwortung der Fragen durch den Finanzminister ist mir jetzt besonders aufgefallen, dass erstmals bei einer Beantwortung einer Dring­lichen durch den Finanzminister Zwischenrufe aus den SPÖ-Reihen gar nicht oder nur sehr spärlich zu vernehmen waren. Sogar Kollege Matznetter, der sich ja mit den Scheingewinnen des ÖGB und der BAWAG die Partei saniert hat, war auch einmal ruhig. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Kollege Matznetter, der seit Auftreten dieses Skandals nichts anderes zu tun hat, als diesen Skandal, der ja ein sozialdemokratischer ist, sozusagen in das Finanz­ministerium zu transferieren versucht (Abg. Mag. Darabos: Eine absolute Lüge!) – und das, obwohl von 1994 bis 1999 sozialdemokratische Finanzminister die Aufsicht der Banken nicht wahrgenommen haben ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) – Sind Sie jetzt munter geworden – oder was haben Sie jetzt?

Der Verlust in Milliardenhöhe, der durch diesen sozialdemokratischen BAWAG-Skandal verursacht wurde, den der Finanzminister jetzt noch nicht endgültig, aber doch mit 3 Milliarden € festgestellt hat ... (Abg. Dr. Jarolim: Das ist eine Lüge!) Kollege Jarolim, ich nehme zur Kenntnis, dass Ihr Zwischenruf die übliche „Lüge“ ist! Das sind wir ja bei Ihnen gewöhnt! Ihre übliche „Lüge“ sind wir als Zwischenrufe gewöhnt! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ sowie der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: „Lüge“ ist weder als Zwischenruf möglich – und wenn es der Vorwurf an eine bestimmte Person ist ... (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich werde mir das Stenographische Protokoll herbeischaffen lassen – und auch Ihren Zwischenruf, Herr Abgeordneter Jarolim, werde ich mir genau anschauen. (Abg. Dr. Jarolim: Kümmern Sie sich um den Vorsitz!)

Am Wort ist der Redner!

 


Abgeordneter Detlev Neudeck (fortsetzend): Meine Damen und Herren! Der Gesamt­schaden bei der BAWAG beträgt 3 Milliarden €. Damit könnten Sie – der Lieblingssport des Generaldirektors Elsner ist Golfen, es gibt auch ein Fahrzeug, den VW-Golf – 130 000 „Golf“ anschaffen. Sie könnten 18 700 Eigentumswohnungen à 160 000 € damit finanzieren, meine Damen und Herren, oder 15 000 Einfamilienhäuser. 3 Milliar­den, das klingt nicht wirklich nach so viel. Wenn wir bedenken, was die Sozialdemo­kraten an Schulden hinterlassen haben, ist das noch ein verschwindender Betrag, es sind aber 3 Milliarden €, und das sind fast 42 Milliarden alte Schilling. Denken Sie einmal darüber nach, wie viel das ist, Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ sowie der ÖVP. – Abg. Großruck: Die ganze Stadt Wels ist das!)

Der Gewerkschaftsbund als Eigentümer der BAWAG und die Führung der BAWAG haben es trotz mehrmaliger Aufforderung bis heute nicht der Mühe wert gefunden – Generaldirektor Elsner wurde mit einigen Millionen Schilling Abfertigung in Pension geschickt, obwohl er noch gar nicht in Pension gegangen ist; es kamen noch 6,3 oder 6,5 Milliarden dazu, so genau weiß man das nicht (Abg. Großruck: 100 000 S sind das!); Kollege Großruck, ein Vierzeiler: ... sind 100 Millionen Schilling! –, den Mitar­beitern für die Mehrarbeit, die sie zumindest seit Auftreten dieses Skandals haben, auch nur 1 € zukommen zu lassen. Die Kunden gehen ja nicht zum Herrn Nowotny, nicht zum Herrn Elsner, nicht zum Herrn Flöttl, nicht zum Herrn Hundstorfer, nicht zum Herrn Cap und nicht zum Herrn Gusenbauer, sondern zum Schalterbeamten und


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