Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 56

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Inzwischen – das muss man auch auf der Zunge zergehen lassen – lobt Schüssel bereits wieder die Plattform und sagt, es sei kein Wahlkampfgag gewesen.

Also bitte, da verpasst Ihnen ja Erwin Zankel, der Chefredakteur von der „Kleinen Zeitung“ in seinem „Denkzettel“ die richtige Antwort: „Rosstäuscher. Virtuell wie die Wirtschaftsplattform des Kanzlers, auf der die Eurofighter gratis landen sollten. Die Regierung betreibt auch nach dem Wahltag die Rosstäuscherei munter weiter. Das ist die Realität.“ (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Murauer: Wo ist der Verbesserungsvorschlag?)

Zur Wirtschaftsplattform hat Herr Präsident Fiedler heute eine ganz glasklare, eindeutige Auskunft gegeben. Präsident Fiedler heute im Originalton: Es finden sich nicht die geringsten Anhaltspunkte für eine Vorfinanzierung der Abfangjäger durch eine Wirtschaftsplattform vor. – Soweit zu den Erklärungen des Bundeskanzlers vor der Nationalratswahl. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren, weil Sie immer mit so großer Begeisterung nach Deutschland hinaus schauen; das ist ungemein beliebt, vor allem bei der ÖVP: Der deutsche Rechnungshof empfiehlt eine Verschiebung des Kaufes der Eurofighter und sagt, was die spätere Wartung und Logistik angehe, bestehe rund zwei Jahre vor Nutzungsbeginn des Eurofighters noch keine Klarheit über die Gesamtkosten. Ferner seien die Kosten für die Bewaffnung noch nicht voll­ständig bekannt und unsicher. (Abg. Scheibner: Wie viele Flieger haben die in Deutschland?)

Was glauben Sie, meine Damen und Herren, was der Herr Minister heute auf diesen Einwand geantwortet hat? – Er meinte: Schauen wir doch nicht nach Deutschland, kümmern wir uns um unsere Probleme in Österreich! – und das, wo Sie monatelang immer wieder gesagt haben, wir müssten uns mit Deutschland vergleichen. Eine Ungeheuerlichkeit, Herr Minister! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Scheibner: Ungeheuerlich sind Ihre Vergleiche!)

Meine Damen und Herren! Ich zitiere: Für Österreich geschafft – Jörg Haider stoppt den Abfangjägerkauf! FP-Bundesrat Gudenus: Es besteht Korruptionsverdacht. Der dritte Präsident des Nationalrates fordert eine Neuausschreibung und sagt: Der Wähler wurde getäuscht. – Wenn das keine Gründe sind, meine Damen und Herren von der FPÖ, heute und hier einem Antrag auf Untersuchung dieser Causa zuzustimmen, wann dann? (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Scheibner: Der Klubobmann sagt, es ist alles in Ordnung!)

17.34


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Ich schließe daher die Debatte.

Wir gelangen zu den Abstimmungen.

Als Erstes stimmen wir ab über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Gaál, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Beschaffungsstopp für Kampfflugzeuge beziehungsweise Luft­raumüberwachungsflugzeuge.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Entschließungsantrag des Kollegen Gaál zu­stimmen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Das ist die Minderheit, und daher ist der Antrag abgelehnt. (Rufe bei der ÖVP: Totengräber!) – Den Ausdruck „Totengräber“ habe ich nicht gehört.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Kogler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Abbruch des Beschaffungsvorganges von Eurofighter-Typhoon.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist daher abgelehnt.

 


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