Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 132

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Wir sollten auch einmal darüber nachdenken, was unsere Arbeitsbedingungen betrifft, bis hin zum berühmten Verfassungsdienst hier im Haus und nicht nur im Bundeskanz­leramt. (Allgemeiner Beifall.) Ich finde, dass hier doch eine Nachdenkarbeit notwendig ist, damit der Bürger und die Bürgerin den Eindruck haben, dass sie professionell ver­treten werden, dass hier hoch qualifizierte Abgeordnete am Werk sind.

Vielleicht sollte man manchmal auch über das Wahlsystem ein wenig nachdenken, damit der Bürger, die Bürgerin noch direkter Einfluss hat auf die Auswahl derer, die hier herinnen sitzen.

All das sollte man überlegen und nicht nur immer über diesen engen Bereich der Be­züge, der Pensionen – so berechtigt das ist, gerade in Zeiten wie diesen – nachden­ken, sondern eben auch darüber, wie wir unsere Arbeit weiterhin professionalisieren können.

Einen letzten Punkt, und dann bin ich schon fertig: Wir sollten vorsichtig sein – trifft auch wieder alle! –, was die Aufkaufpolitik von Frank Stronach angeht. Dort geben sich die Politiker nur so die Klinke in die Hand. Ich sehe diese Entwicklung mit einer gewis­sen Sorge. Ich kann es niemandem vorschreiben; wer hingeht, geht hin, wer nicht hin­geht, geht nicht hin. Aber natürlich möchte ich nicht haben, dass es in diesem Haus hier einmal so ist (das rote Lämpchen auf dem Rednerpult blinkt – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen) – und ich schließe damit –, dass sich jemand schon während der Tätigkeit hier Gedanken darüber macht, auf welche payroll er kommt, damit er, wenn er dieses Hohe Haus verlässt, die Sicherung hat, die wir gerade abschaffen. Ich sage das nur, und auch das sollte nachdenklich stimmen, was das und was unsere Arbeitsbedingungen betrifft. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.02

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.02

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Hohes Haus! Es wäre ja auch schön gewesen, wenn die SPÖ nachgedacht hätte, wie die Dinge in diesem Bereich, die doch von allen gewollt sind, gemeinsam auch durchgeführt werden könnten, damit man vielleicht beim einen oder anderen Punkt die Zweidrittelmehrheit gehabt hätte, sodass man gemeinsam wirkliche Verände­rungen hätte durchführen können. Das war ja leider nicht möglich, weil die SPÖ nicht bereit war, die gemeinsamen Punkte mit einer Zweidrittelmehrheit zu ändern, wo man in der Frage dann vielleicht wirklich etwas weitergebracht hätte. Ich würde bitten, auch hier noch ein bisschen nachzudenken. – Das zum einen.

Zum anderen möchte ich auch in diesem Zusammenhang auf etwas hinweisen, was in den letzten Tagen in der EU passiert ist, als es um die Diskussion des Abgeordneten-Statuts gegangen ist. Ich weiß nicht, wer das sonst noch mitverfolgt hat, aber dort ist es auch um eine Pensionsdiskussion gegangen, und dort ist es auch darum gegangen, dass sich die Abgeordneten selber ein Statut geben, mit welchem Pensionsalter sie dann auch eine Politikerpension in der EU bekommen können. Dort hat man sich – man höre und staune! – auf ein Pensionsalter von 60 Jahren geeinigt, und das ist et­was, angesichts dessen ich mich wirklich frage: Was passiert da eigentlich in der EU, im EU-Parlament, wenn dort, während wir in allen EU-Ländern die Diskussion haben, das Pensionsantrittsalter anheben zu müssen, wir uns alle einig darüber sind, dass das zu geschehen hat, eine Abstimmung stattfindet, bei der man sich für das Ab­geordneten-Statut ausgesprochen hat und das Pensionsalter mit 60 Jahren festgelegt wird?! (Abg. Scheibner: Unglaublich!)

 


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