Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 156

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Es ist manchmal der pure Ärger darüber, wie über die Opposition drübergefahren wird, der einen ergreift. Denken Sie etwa an die letzte Woche, an das makabre Schauspiel, wie mittels eines Fristsetzungsantrags beschlossen wurde, dass innerhalb von zwei Tagen all diese Materien beschlossen werden können. (Abg. Scheibner: Das hättet ihr einen Tag lang diskutieren können!) Manchmal denke ich mir: Ach Gott, warum ärgern wir uns so, das ist ja den Leuten nicht einmal bewusst, und wir machen hier viel Aufhe­bens davon? Aber in der Sache ist es bei dieser Pensionsreform gelungen. (Abg. Scheibner: Einen Tag hättet ihr noch Zeit zum Diskutieren gehabt!)

Es ist ein Verdienst jener, die auf die Straße gegangen sind, die gestreikt haben, die ihre Solidarität ausgedrückt haben, dass wirklich jeder in Österreich begriffen hat, dass es da um substanzielle Dinge geht. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Doch hier stellen sich dann Kolleginnen und Kollegen her und reden davon, dass das Ganze zum Schutz der Jungen ist. Kollege Wattaul hat gesagt: Wissen Sie, was un­sozial ist? Unsozial ist, wenn man Schulden macht, denn die muss die nächste Gene­ration zurückzahlen! (Abg. Wattaul: Da haben Sie Recht! Das haben Sie sich gemerkt! Es freut mich, dass Sie sich das gemerkt haben!) Solche Sprüche werden an einem Tag geklopft, an dem der Beschluss zur Anschaffung von Anfangjägern diskutiert wird, wo die Leute von der Regierung sagen: Mein Gott, liebe Leute, tut euch nichts an, wir schließen das Geschäft jetzt ab, aber zahlen wird es der österreichische Steuerzahler möglicherweise erst dann, wenn die nächste Regierung am Werk ist! (Abg. Öllinger: „Nachhaltig“ heißt das!)

Also es ist heute so vieles gesagt worden, was von einer Unglaublichkeit ist. – Ein letz­tes Detail für diejenigen, die es nicht gehört haben: Der Kollege Freund hat doch allen Ernstes vor 20 Minuten hier gesagt, dass die Abfangjäger – ich sage Kampfjets – zum Schutz vor Großveranstaltungen in Österreich notwendig sind. (Rufe bei der ÖVP: Bei Großveranstaltungen!) Ja, zum Schutz bei Großveranstaltungen notwendig sind.

Ich weiß nicht, welche Phantasie Herr Kollege Freund hat, aber dass ein vernunftbe­gabter Mensch ehrlich glaubt, dass eine mögliche Austragung der Fußball-Europa­meisterschaft – das ist eine Großveranstaltung –, dass das Gelingen dieser Groß­veranstaltung in Österreich in zwei Jahren davon abhängt (Abg. Wattaul: Das schreibt das Comité vor!), ob Österreich Kampfjets hat oder nicht, das ist wirklich nicht zu fassen. Das ist nur ein kleines Detail aus dieser Diskussion am Rande, damit Sie se­hen, dass auch ein hohes Einkommen nicht ganz vor Blödheit schützt. (Beifall bei den Grü­nen.)

18.57

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Kollegin, der letzte Satz geht nicht! (Abg. Mag. Stoisits: „Dass hohes Einkommen nicht vor Blödheit schützt“?) Ja. (Abg. Mag. Stoisits: Was ist an diesem Satz nicht richtig? Stört Sie das Wort „Blödheit“?)

Frau Kollegin Stoisits! Ich bitte Sie, sich in der Ausdrucksweise zu mäßigen. Sie haben sich ganz am Rande des Zumutbaren bewegt!

Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stadler. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

 


18.58

Abgeordnete Astrid Stadler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Frau Staatssekretärin! Verehrter Herr Staatssekretär! Herr Landwirtschaftsmi­nister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Hohen Haus! Im Rahmen des Budget­begleitgesetzes möchte ich zum Thema Pensionssicherungsreform Stellung nehmen.


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