Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 131

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Als Verteiler dieser Provisionen wird ein gewisser Karlheinz Muhr genannt – laut ano­nymer Anzeige. Und wenn Sie, Herr Finanzminister, Ihr Büro und Ihr Sprecher sagen, dass Sie mit dem nichts zu tun haben, muss man einmal Karlheinz Muhr in einen Zu­sammenhang stellen: Er ist einerseits Broker in New York, pflegt zu Ihnen freund­schaftliche Kontakte, ist Berater von Lehman & Brothers, von den Austrian Airlines, Aufsichtsrat bei der Firma Frank Stronach – jeder weiß, dass das einmal Ihr Arbeitge­ber war. (Abg. Broukal: Karenziert, nicht „war“!)

All das wird jetzt einmal geprüft, und man wird ja sehen, was dabei herauskommt. (Bundesminister Mag. Grasser: ..., ich hoffe, dass Sie sich danach entschuldigen wer­den!) – Ich sage ja nur das, was öffentlich bekannt ist.

Auf die Frage, warum externe Berater herangezogen werden, sagen Sie, der Fall sei so komplex und so schwierig. – Bis jetzt gibt es eigentlich außer einem Flop und für die Mieter Kosten überhaupt keine Ergebnisse.

Fragen, die in der letzten Besprechung vorgebracht wurden, sind noch immer offen: Hat Ihnen die Firma Lehman & Brothers geraten, ob dieser Verkauf in Tranchen durch­geführt werden soll, wie hoch der erzielbare Erlös sein soll und ob auch an ausländi­sche Konsortien verkauft werden soll? – Ich denke, das ist eine sehr wesentliche Fra­ge, die hier geklärt werden soll.

Ganz zum Schluss, um wieder zur Produktfrage zurückzukommen, möchte ich nur sa­gen: Es ist an der Zeit und angebracht, dass Sie Ihr Produkt verbessern, Herr Finanz­minister. Nehmen Sie die Vorschläge der SPÖ an, orientieren Sie sich an unseren Vor­schlägen (Abg. Dr. Fekter: Am „Schulden-Rudi“ oder an wem?), so können Sie Aus­gaben für Werbefirmen sparen, und ich garantiere Ihnen: Wir werden kein Honorar dafür verlangen! – Danke. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

16.24

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Fekter zu Wort. Zu Ihrer Information: Die Uhr ist auf 8 Minuten eingestellt. – Bitte.

 


16.25

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): In dieser Dringlichen Anfrage ist weniger von den Bundeswohnungen die Rede, vielmehr werden Beratungsverträge vorwurfsvoll aufgelistet und Informationskampagnen für die Bürger angeprangert.

Herr Kollege Cap, was ist so schlecht an Beratungsleistungen? – Eigentlich sind nur schlichte Geister der Meinung, alles selbst zu wissen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwi­schenruf des Abg. Mag. Posch.)

Herr Kollege Cap, was ist so schlecht an Expertenunterstützung? – Professionelles Management nützt diese Dienstleistung, und nur Unprofessionelle wursteln ohne Ex­pertenmeinung dahin.

Oder: Was ist so schlecht an Informationen für die Bürger?

Kollege Cap hat hier sehr kabarettistisch zitiert, dass der Herr Minister Informations­kampagnen für die KMUs geleistet hat. – Meine Damen und Herren! Viel zu oft wird kritisiert, dass es einen Mangel an Informationsleistung über die Regierungsarbeit gibt. Ich erinnere mich daran: Erst vor kurzem hat uns der Herr Bundespräsident aufgefor­dert, dass wir besser informieren sollen. Also was ist so schlecht daran?

Was ist schlecht an Bürgerkontakten? – Cocktails und Brötchen finden sich als Kritik­punkte in dieser Dringlichen Anfrage. Ich erinnere mich daran: Cocktails und Brötchen gab es auch bei den Kanzlerfesten der sozialistischen Bundeskanzler. (Abg. Dr. Trinkl:


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