Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 41

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Wenn wir ehrlich darüber diskutieren und die Dinge offen auf den Tisch legen, dann müssen wir sagen: Ja, wir haben Probleme in verschiedenster Form in den Pensionssystemen, nämlich was die eigenständige Altersvorsorge für Frauen und was die soziale Gerechtigkeit betrifft, auch was ein späteres Pensionsantrittsalter betrifft. Ja! Aber wir müssen die Dinge so offen auf den Tisch legen, dass wir auch die Probleme dabei sehen. Wir dürfen nicht die falschen Schlussfolgerun­gen ziehen, die lauten würden: Leute, schließt eine private Pensionsvorsorge in Ergänzung zur öffentlichen ab, und dann ist das Problem gelöst!

Herr Kollege Donabauer! Mitnichten! Das wissen Sie und das wissen hoffentlich wir alle, wenn wir darangehen, dass wir die Probleme einer öffentlichen Altersversorgung ehrlich diskutieren. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.18


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Lentsch! Sind Sie so großzügig und lassen Sie Ihren Kollegen vor?

Herr Abgeordneter Donabauer hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemel­det. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

11.18


Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Kollege Öllinger hat mir unterstellt, ich würde die Men­schen in eine unsichere Vorsorge hineintreiben. – Das stimmt nicht.

Ich habe gesagt – und darauf bestehe ich –, dass ich für ein duales System – mit einer Grund­versorgung aus dem staatlichen System und mit einem dualen Vorsorgeelement mit optimaler Sicherheit – eintrete. Sie können das im Stenographischen Protokoll nachlesen.

Mit optimaler Sicherheit! Infolgedessen ist diese Ihre Darstellung unrichtig und hat mit meiner Darstellung, die ich Ihnen nun richtig vorgetragen habe, nichts zu tun. (Beifall bei der ÖVP.)

11.19


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Lentsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.

11.19


Abgeordnete Edeltraud Lentsch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Wir schlagen mit diesem Antrag vor, den Richt­satz für die Ausgleichszulage von Ehepaaren zu erhöhen – das haben wir heute schon öfters gehört –, und zwar insgesamt um 7,3 Prozent auf nunmehr 965,53 €. Eine derartige Erhöhung hat es in den letzten zehn Jahren nicht gegeben. Diese Erhöhung wird auch die Kaufkraft dieser Ehepaare enorm stärken. Bei Alleinstehenden wird der Richtsatz nicht erhöht, da wir in Österreich mit 643,54 € international ohnehin schon sehr hoch liegen.

Geschätzte Damen und Herren! Diese Erhöhung wird nicht nur die 37 000 Betroffenen freuen, diese Erhöhung zeigt auch, dass diese Bundesregierung ihre soziale Verantwortung sehr ernst nimmt und dass der Slogan „soziale Kälte durch diese Bundesregierung“, der ja sicher nur Wahlkampfrhetorik war, total ins Leere geht. (Beifall bei der ÖVP.) Mittlerweile ist natürlich auch klar, dass wir sehr viel für jene tun, die sich nicht selbst helfen können und die unsere Hilfe brauchen.

Aber wir haben etwas gegen Ungerechtigkeit, und wir haben etwas gegen „soziale Trittbrett­fahrer“. Deswegen können die Österreicherinnen und Österreicher auch vollkommen sicher sein: Unter unserem Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel werden die anstehenden Reformen zur Pension sehr fair und sehr sozial ablaufen. Mehr noch: Wir streben eigentlich keine Pen­sionsreform an, sondern wir streben eine Arbeitsmarktreform an. Wir wollen nicht, dass die Österreicherinnen und Österreicher weniger Pension erhalten, sondern wir wollen schlicht und einfach, dass die Österreicherinnen und Österreicher länger arbeiten, und zwar so lange, wie es gesetzlich verankert ist. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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