Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 38. Sitzung / Seite 72

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Mag. Gaßner: Bleiben Sie bei der Wahrheit!) Das war leider nicht möglich, weil sich die Opposition nämlich damals schon verweigert hat. (Abg. Mag. Gaßner: Bleiben S’ bei der Wahrheit, Herr Kollege!)

Sie wissen, Herr Kollege: Die „Euroteam“-Gruppe hat von der Republik Österreich „För­derungen in Höhe von 92,293 Millionen Schilling bezogen“. „Mehr als ein Drittel davon, nämlich 31,795 Millionen, dienten laut Staatsanwaltschaft bloß einem Ziel: ... die ‚wiederkehrende Begehung schwerer Betrügereien‘ und die ‚Abschöpfung von Budgetmitteln ...‘“ zu erreichen. – Zitat aus dem „FORMAT“, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Abg. Dr. Wittmann: Zur Sache! Was hat das mit diesem Tages­ordnungspunkt zu tun?)

Und wer war Steuerberater in dieser Zeit? – Herr Kollege Matznetter! (Abg. Dr. Fekter: Er hätte wissen müssen, was da passiert!) Matznetter ließ sich sogar ein Inserat von den Auftraggebern bezahlen, und zwar mit dem Wortlaut: Von ihm kann man etwas lernen!  – Bezahlt wurde damals vom AMS, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Die Frage, die im Raum steht – und da deckt sich auch meine Frage mit der des „FORMAT“ –: Wie viel Einblick hatte Matznetter? War er informiert über die Mal­versationen von „Euroteam“? (Abg. Dr. Fekter: Als Sachverständiger muss Matznetter gesehen haben, dass ...!) Ich kann sagen, ja, Matznetter war involviert, ist er doch im Jahre 1999, als das sozusagen schon am Höhepunkt war, der Firma nochmals zur Seite gesprungen und hat die Bilanzen neu aufgestellt. (Ruf bei der SPÖ: Zur Sache!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Für mich gibt es in diesem Zusammenhang zwei mögliche Erklärungen. Erstens: Herr Kollege Matznetter versteht sein Handwerk als Steuerberater nicht, denn sonst hätte er doch auf Grund der Saldenbilanzen und der Kontierungen sehen müssen, woher das Geld kommt und wohin es geht. Und wenn Differenzen von 30 Millionen € auftauchen (Abg. Dr. Fekter: Schwerer Betrug!), dann hätte das einem rechtskundigen Steuerberater auffallen müssen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.)

Zweitens – wenn diese Feststellung nicht stimmen sollte –: Matznetter hatte sehr wohl Einblick in die Vorgänge und hat seine Klientel dabei unterstützt, die Vorgänge in den Bilanzen zu verschleiern. (Ruf bei der ÖVP: Ungeheuerlich!)

Ich zitiere nochmals das „FORMAT“: Matznetter „sprang den Euroteam-Gründern noch im Sommer 1999 hilfreich zur Seite ...“.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In beiden Fällen eine schlechte, eine er­schütternde Bilanz, die Kollege Matznetter zu legen in der Lage ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

12.04

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist als nächster Redner Herr Abge­ordneter Mag. Maier. – Herr Abgeordneter, ich traue mich jetzt nicht zu sagen, Sie sollen zur Sache sprechen, weil eben das, was vorgebracht wird, natürlich auch im nächsten Diskussionsbeitrag widerlegt werden kann. Entweder hätte ich schon vorher zur Sache rufen müssen (Abg. Dr. Fekter: Das hat mit Bilanzen ... zu tun, und Matz­netter hat die Bilanz gemacht!) – oder ich muss eben beiden Gelegenheit geben, Stel­lung dazu zu nehmen.

Bitte, Herr Abgeordneter Maier.

 


12.05

Abgeordneter Mag. Johann Maier (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ho­hes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir beschäftigen uns hier mit


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