Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 173

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

zustellen, dann verstehe ich das ja, aber es geht weit ... (Bundesminister Dr. Barten­stein: Schillernd wie Ihre Krawatte!) – Meine Krawatte gefällt Ihnen? Das ist die Schüs­selsche Tierschutzkrawatte, Herr Bundesminister. (Heiterkeit. – Vizekanzler Gorbach: Mir gefällt vor allem Ihre Jacke! – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

Ich würde Ihnen empfehlen, Herr Bundesminister: Schauen Sie sich die Realität an! Wenn die Konjunkturpakete I und II wirklich so gut funktioniert haben, warum müssen wir dann jetzt 5 000 Lehrlinge, die noch immer keinen Lehrplatz haben, unterbringen? Wenn Sie als Wirtschaftsminister wirklich so wirtschaftsnahe unterwegs wären, dann hätten sie schon längst erkannt, dass es ein bisschen zu spät ist, im Dezember etwas zu beschließen, was eigentlich bereits im Frühjahr oder zumindest im Sommer dieses Jahres hätte beschlossen werden müssen, damit es wirken kann. (Beifall bei der SPÖ.)

Daher ist es, meine sehr geehrten Damen und Herren, in Wirklichkeit natürlich ver­ständlich, dass Sie Ihre Arbeit loben, denn jeder Krämer lobt seine Ware, heißt das bei mir daheim – Kollege Scheuch gibt mir Recht –, nur für eine Bundesregierung, die für diesen Staat einzutreten hat, ist das ein bisschen wenig. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Genau! Wir sind ja keine Krämer!) Wenn man auf der einen Seite hergeht und sklaven­marktähnliche Zustände schafft, wie es im Artikel 7 vorgesehen ist, und auf der ande­ren Seite konjunkturbelebende Dinge herbeireden will, die in der Realität nicht statt­finden und nicht umgesetzt sind, dann ist das in Wirklichkeit ein Armutszeugnis. (Abg. Bucher: Das ist nachgewiesen!) Herr Kollege Bucher, es hilft dann auch gar nichts, wenn Sie es schönreden wollen, denn die Fakten werden sich dadurch nicht verän­dern, auch nicht mit Schalmeientönen und mit Weihrauchkesseln. (Abg. Bucher: Das sagt das Wifo! Das ist ja nicht von uns!)

Faktum ist: Diese Bundesregierung hat zwar zwei Konjunkturpakete beschlossen, die haben aber nicht gegriffen, jetzt schnürt sie ein drittes. Aber Sie haben noch immer zu wenig Mut, statt zu kleckern zu klotzen. Das wäre notwendig! (Beifall bei der SPÖ.)

18.07

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Schultes. – Bitte.

 


18.07

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Herren Bundesminister! Geschätztes Hohes Haus! Erlauben Sie mir, dass ich zuerst einen Antrag der Abgeordneten Stummvoll, Prinzhorn und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Umsatzsteuergesetz 1994 geändert wird, in der Fassung des Berichtes und Antrages des Finanzausschusses, einbringe.

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen, dass es Änderungen in der Berechnung der Mehrwertsteuer bei der Überführung von betrieblichen Aufwendungen in der Nutzung in die private Nutzung geben soll, und zwar geht es im Speziellen da­rum, den Berechnungszeitraum in der Überführung des Eigenverbrauches auf zehn Jahre umzustellen. Es geht auch um Aufbewahrungspflicht und Übergangsbestim­mun­gen.

Der Antrag ist damit ordnungsgemäß eingebracht, hoffe ich, und er wird auch verteilt, weil er relativ kompliziert ist.

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Kollege, ich habe ihn noch nicht. Ich kann das noch nicht beurteilen. Aber wir werden sicher Ihrem Wunsch entsprechen. (Abg. Mag. Mol­terer: Er ist schon oben!)

 


Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (fortsetzend): Im Übrigen möchte ich auf fol­genden Punkt in meinen Ausführungen eingehen: Wir beschließen heute eine Position mit 5 Millionen €. Das ist kein besonders großvolumiger Posten, allerdings wird damit


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite