Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 176

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freundlicherweise ein Sammelsurium von punktuellen Maßnahmen, das nicht wirklich nachhaltig Wachstum bedeutet. Sie haben von einer Maschine gesprochen, Herr Kol­lege Schultes, ich denke, es würde ein funktionierender Motor mit entsprechender Ener­giezufuhr reichen, um in dieser Frage etwas weiterzubringen.

Zweiter Punkt: Es ist natürlich eine große Chance vertan worden. Erstens hat man seitens der Regierung keine Verhandlungsbereitschaft gezeigt und ist auf Vorschläge und Konzepte auch der Oppositionen und anderer kluger Menschen in Österreich nicht eingegangen. Das ist der erste Punkt. (Zwischenruf des Abg. Bucher.)

Herr Kollege Bucher, okay, dann mache ich den Schlenker über Kärnten, wenn du mich dauernd ansprichst: Es ist auch eine große Chance für viele Bundesländer, insbe­sondere für das Bundesland, aus dem wir kommen, vertan worden. (Abg. Bucher: Arbeitsmarkt! Beschäftigung plus 2,6 Prozent!) Es ist eine Chance vertan worden, weil beispielsweise, Herr Kollege Bucher, im Kärntner Landtag ein Maßnahmenpaket des Landes Kärnten „Forderungen an den Bund“ einstimmig, mit den Stimmen aller drei Parteien, beschlossen wurde. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wir halten halt zusammen in Kärnten!) Ja, wir halten zusammen und tun da heraußen nichts. Punkt! – Ganz kurz: Kein Euro für den Flughafen Klagenfurt, kein Euro für den Grenzlandförderungsfonds, kein Euro zur Sicherung des Nahverkehrs, kein Euro zur Kindergartenmilliarde, die Kärnten fordert, auch die FPÖ, kein Euro für die Aufstockung der Exekutive, kein Euro für die Lösung des Transitproblems in Kärntens. Ich kann das abkürzen: Kein Euro für das im Kärntner Landtag am 6. Februar 2002 einstimmig beschlossenen Forderungs­paket des Landes Kärnten an den Bund. (Abg. Wittauer: Fordern allein ist zuwenig!)

Wir bekommen allerdings – und deshalb rede ich von punktuellen, willkürlichen G’schich­terln – 1,6 Millionen € für die Seebühne. Ich werde die Kollegen der anderen Bundesländer nicht aufhalten. Sie wissen, das ist Loch Ness. Millionen sind an den Gestaden des Wörthersees versunken, weil der Herr Landeshauptmann das zu seinem Renommierprojekt machen wollte. Der Finanzminister hat gesagt: Ich kann nichts dafür, Morak hat es beantragt! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Und der Ambrozy war bei der Eröffnungsfeier!)

Das ist nicht die Wirtschaftsförderung, das ist nicht die Nachhaltigkeit und auch nicht die Arbeitsplatzsicherung, die wir uns für Kärnten und auch für die Republik Österreich vorstellen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Aber der Ambrozy war bei der Eröffnungsfeier!)

Das Merkwürdigste ist: Dieser Konjunkturpaketmotor enthält eine halbe Seite Ausga­ben­einsparungen. Wissen Sie, was im Kunstbereich eingespart worden ist? –1,58 Mil­lionen € wurden eingespart, damit wir 1,6 Millionen € zur Loch-Ness-Millionen­steuer­mittel­versenkung an die Gestade des Wörthersees bringen. Kein Arbeitsplatz wurde dadurch geschaffen, kein Unternehmer kann davon leben. Das ist kein Motor, kein Input für die Wirtschaft. Das tut mir Leid.

Die SPÖ-Fraktion wird weiterhin eine Lobby für Kärnten sein und all diese Anträge in Form von Entschließungsanträgen hier einbringen. Ich baue auf Ihre Unterstützung! (Beifall bei der SPÖ.)

18.15

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste zu Wort gelangt Kollegin Edeltraud Lentsch. – Bitte, Frau Abgeordnete. (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und Freiheitlichen.)

 


18.15

Abgeordnete Edeltraud Lentsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Bun­desminister! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! (Weite-


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