Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 43. Sitzung / Seite 29

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Ausbildungs- und Unterstützungsangebot für alle Arbeitssuchenden spätestens nach dreimonatiger Arbeitslosigkeit aufzubauen. Wann werden Sie das in Angriff nehmen?

2. Es ist endlich wieder ein Mindestmaß an Vorausschau in der Arbeitsmarktpolitik notwendig. Werden Sie daher zum Beispiel das Auffangnetz für Jugendliche schon im Frühjahr 2004 so ausstatten, dass die Probleme bewältigt werden können und nicht wieder erst kurz vor Jahresende die Plätze erhöhen, damit nicht bis dahin bereits tau­sende Jugendliche schon ein halbes Jahr arbeitslos gewesen sind?

3. Wann werden Sie endlich zumindest eine Valorisierung beim Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe durch Aufwertung der Bemessungsgrundlagen vornehmen?

4. Planen Sie eine Anpassung des Ausländerbeschäftigungsgesetzes um sicherzustel­len, dass die 7-jährige Übergangsfrist bezüglich der Freizügigkeit der Arbeitnehmer aus den Beitrittsländern auch tatsächlich greift?

5. Wann werden Sie endlich eine rigorose Bekämpfung der organisierten illegalen Beschäftigung durch- und umsetzen?

6. Warum gehen insgesamt mehr als 2,2 Millionen Kleinverdiener mit einem Einkom­men unter 14.500,– Euro bei der Steuerreform vollkommen leer aus, obwohl diese Bevölkerungsgruppe besonders von den Belastungspaketen der Jahre 2000, 2001 und 2004 betroffen sind, und welche negativen Effekte hat das für Wachstum und Be­schäftigung bzw. wie rechtfertigen Sie es als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, dass die Massenkaufkraft zur Schaffung von Nachfrage und Beschäftigung nicht aus­reichend angehoben wurde?

7. Warum haben Sie es als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit zugelassen, dass der Faktor Arbeit im Rahmen der Steuerreform unter Zugrundelegung der Verteilung des Gesamtabgabenaufkommens nur im halben Ausmaß der Gewinne entlastet wird?

8. Warum lassen Sie es als zuständiger Minister für alle österreichischen Unternehmen zu, dass Steuergeschenke im Ausmaß von fast 1,1 Milliarden Euro an große Kapital­gesellschaften verteilt werden, während die große Zahl der österreichische Klein- und Mittelbetriebe weiterhin leer ausgeht, weil sie von ihren Gewinnen leben müssen und diese nicht steuerbegünstigt im Betrieb liegen lassen können?

9. Wie rechtfertigen Sie es als Wirtschafts- und Arbeitsminister, dass angesichts der hohen Arbeitslosigkeit baureife Infrastrukturprojekte nicht bereits in relevantem Aus­maß vorgezogen wurden bzw. auch nach Ihren bisherigen Ankündigungen unzurei­chend vorgezogen werden, und werden Sie sich als Wirtschafts- und Arbeitsminister dafür einsetzen, dass angesichts der höchsten, immer noch steigenden Arbeitslosigkeit und nach wie vor schlechten Konjunktur baureife Infrastrukturprojekte in größerem Um­fang vorgezogen werden?

In formeller Hinsicht wird verlangt, diese Anfrage im Sinne des § 93 Abs. 1 GOG dring­lich zu behandeln.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Bevor ich dem Antragsteller das Wort erteile, gebe ich noch bekannt, dass in der Präsidialkonferenz für die Zeit von 15 bis 17 Uhr, in der vom Österreichischen Rundfunk übertragen wird, folgende Redeordnung festgelegt wurde:

Antragsteller für die Begründung der Dringlichen Anfrage 15 Minuten, das befragte Re­gierungsmitglied ebenfalls 15 Minuten, anschließend je eine Wortmeldung pro Fraktion mit je 8 Minuten; eventuell eine weitere Wortmeldung des befragten Regierungsmit­gliedes oder eines weiteren Regierungsmitgliedes mit 8 Minuten Redezeit, wobei diese


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