Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 103

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Im Gegensatz dazu Professor Ewald Nowotny: Er hat sich im Hearing als fundierter Kenner herausgestellt (Heiterkeit bei den Freiheitlichen), hat konkrete Vorschläge ge­macht, ja, er hat sogar internationale Überlegungen eingebracht. All das sind entschei­dende Dinge, die für so eine wichtige Position notwendig sind. Wir bedanken uns für seine hervorragende Performance! (Beifall bei der SPÖ.)

Professor Nowotny war der einzige Kandidat, der sich nicht in Stehsätzen und Plattitü­den ergangen ist, sondern sehr weit reichende Visionen entwickelt hat. (Präsident Dr. Khol übernimmt den Vorsitz.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn die ÖVP Unabhängigkeit sagt, macht sie Pup­penspielermethoden, wenn die ÖVP Objektivität sagt, entwickelt sie Basarmethoden, wenn die ÖVP von Integrität spricht, dann frage ich mich, was ist dann mit den „Plastiksackerlträgern“ und wer ist es nicht? Wenn die ÖVP von Kompetenz spricht, kommen Stehsätze und Plattitüden heraus. So wird eine wichtige Kontrollposition im Staat in einem lächerlichen Puppenspiel besetzt. Das hat sich der Rechnungshof wahr­lich nicht verdient! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Also bitte!)

16.01

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Eder. 5 Minuten Wunschredezeit. – Sie sind am Wort, Herr Kollege.

 


16.01

Abgeordneter Kurt Eder (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es ist heute schon viel zu der Causa Rechnungshof­präsident-Nachfolger gesagt worden. Ich möchte schon – da mich der Kollege Fassl­abend gerade so nett anschaut und mir zuhört (Abg. Dipl.-Ing. Regler: Wir hören alle zu!) – sagen, dass ich mich darüber freue, dass du bei diesem Hearing schon etwas gelernt hast, nämlich, dass der Kollege Moser kein FPÖ-Parteibuch hatte, und das hat dich sehr beeindruckt.

Ich kann mir das schon vorstellen: In der ÖVP wäre das nicht möglich, nicht? Das glaube ich schon. Dort hat ein Klubsekretär schon ein Parteibuch zu haben! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Aber bei euch auch!)

Kollege Neudeck, der mich auch so nett anschaut – die Regierungsfraktionen sind ja wirklich so nett zur Opposition (Ruf bei der SPÖ: Liebenswert!), direkt liebenswert, höre ich da (Abg. Dr. Partik-Pablé: Endlich sagt ihr die Wahrheit!) –, hat gemeint, die Be­richterstatterfrage sei kein Thema gewesen. Na ja! Es ist schon eigenartig: Man einigt sich so wunderbar auf den Kollegen Moser, dann kommt die Phase der Beratungsun­terbrechung, und danach meint Präsident Khol zum Klubobmann Molterer, die ÖVP hätte die Berichterstattung im Hohen Haus zu übernehmen. – Ich weiß schon, dass dort oben niemand sitzt, aber es geht ja um das Formalprotokoll.

Da haben sich in der ÖVP auf einmal alle umgeschaut, und dann ist der Name von meinem Bezirkskollegen Maier gefallen. Der hat sich mit Händen und Füßen gewehrt und hat gesagt, er mache das nicht. Ich habe mir gedacht, es wird schon einen Grund haben. – Ich weiß ihn bis jetzt noch nicht, aber vielleicht kannst du ihn mir einmal sagen. (Abg. Dr. Jarolim: Ist so etwas schon einmal vorgekommen?) Jedenfalls war der ÖVP die Berichterstattung anscheinend äußerst unangenehm, weil es nicht der Kandidat der ÖVP war, sondern der Vorschlag der freiheitlichen Partei. So ist dann halt der Berichterstatter aus den Reihen der Freiheitlichen Partei gekommen.

Kollegin Moser hat vorhin bezüglich des Kollegen Moser das Argument vorgebracht, dass das bei der Eisenbahn so schwierig sei und so weiter. Ich habe schön langsam den Eindruck, bei der Eisenbahn kann man eh machen, was man will, die Züge fahren immer weiter fahrplanmäßig, und was da oben im Management geschieht, interessiert


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