Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 115

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der Wirtschaft, und wenn ich „im Interesse der Wirtschaft“ sage, dann wissen sehr viele in diesem Hohen Haus, dass ich immer beide meine: Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Da dieses Arbeitsprogramm meine ganze Arbeitskraft erfordert und wir darüber hinaus, wie Sie wissen, an der Fusion einer neuen, großen und schlagkräftigen Gewerkschaft arbeiten, möchte ich also in Zukunft meine ganze Arbeitskraft der Gewerkschaft Metall-Textil zur Verfügung stellen. Daher habe ich mich dazu entschlossen, mit 30. Juni das Hohe Haus zu verlassen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gestatten Sie mir, ein bisschen selbstkritisch anzumerken: Wenn ich mich hier an das Rednerpult begeben habe, hat es meist einen etwas höheren Lärmpegel gegeben. Ich möchte aber für mich in Anspruch nehmen – und ich glaube, die Statistik der Ordnungsrufe spiegelt das wider –, ich war immer be­müht, nie persönlich oder unter der Gürtellinie zu argumentieren. Sollte die eine oder andere Kollegin oder der eine oder andere Kollege doch den Eindruck haben, dass ich persönlich zu hart attackiert habe, dann darf ich im Nachhinein um Nachsicht bitten, dann möchte ich mich dafür in aller Form entschuldigen.

Es sei mir auch gestattet, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Hauses ein herzliches Dankeschön zu sagen. In 21 Jahren hat man die Unterstützung von fast allen Mitarbeitern dieses Hauses gebraucht. Vor allem die Stenographen haben es mit mir nicht immer leicht gehabt, aber im Protokoll habe ich meine Rede dann immer in wunderbarem Deutsch lesen können! (Heiterkeit.) Dafür sei Ihnen (in Richtung Proto­kollführung) herzlichst gedankt! (Allgemeiner Beifall.)

Meinen Kolleginnen und Kollegen vom Klub danke ich natürlich auch. Ganz gehe ich euch nicht verloren, ich bleibe euch in einigen Funktionen noch erhalten. Aber ich werde das im Klub selbst mitteilen.

Ihnen allen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sage ich: Es war eine schöne Zeit, es war eine lehrreiche Zeit. Ich wünsche Ihnen persönlich für die Zukunft alles Gute! Herzliches Glückauf! (Lang anhaltender allgemeiner Beifall.)

16.44

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Rudolf Nürnberger! Der lang anhaltende Applaus aller Fraktionen zeigt, dass Sie sich in 21 Jahren Ansehen, Respekt und Wertschätzung aller Fraktionen erworben haben.

Ich möchte auch meine persönliche Wertschätzung an Sie als sozialistischen Gewerk­schafter aussprechen. Sie haben immer mit offenem Visier gekämpft. Ich kann mich an manche Unterredung erinnern. Sie waren sehr direkt, immer mit Humor, Hand­schlagqualität, ein Sozialpartner von Schrot und Korn. Wir bedauern, dass Sie dieses Haus verlassen! Alles Gute, Herr Kollege! Glück auf! (Allgemeiner Beifall. – Abg. Nürnberger erhebt sich von seinem Platz und dankt mit einer Verbeugung.)

Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Abgeordneter Pilz. 5 Minuten Redezeit. Das ist aber keine Abschiedsrede, nehme ich an. (Zahlreiche Oje-Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) – Bitte, Herr Abgeordne­ter.

 


16.45

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Das ist ein Willkommen, wie ich es mir in einem langen Parlamentarierleben verdient habe! (Allgemeine Heiterkeit.) Trotzdem möchte ich Sie darauf hinweisen: Ich werde heute nicht dieses Haus verlassen. (Neuerliche Oje-Rufe.) Ich werde Ihnen erhalten bleiben, und ich kann Ihnen versichern: Sie haben mich verdient. (Lebhafte Heiterkeit und Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

 


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