Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll76. Sitzung / Seite 157

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Motorrädern zu befahren, und drittens um den Abbau von Bürokratie bei der Verwen­dung von Motorradzubehör.

Ich hoffe, dass wir uns im Verkehrsausschuss noch im Detail mit den Forderungen beschäftigen können, die von der Plattform „Motorradfahrer/Innen für Veränderungen“ stellvertretend für 480 000 angemeldete Motorräder und deren Besitzer an das Parla­ment herangetragen wurden.

In diesem Zusammenhang darf ich daran erinnern, dass die Regierungsfraktionen be­reits zwei Anträge der SPÖ vertagt haben, in denen die Benutzung der Busspuren für einspurige Fahrzeuge und die Entbürokratisierung von Motorradzubehör gefordert wur­den.

Geschätzte Damen und Herren! Motorräder und Mopeds sind mittlerweile vom Freizeit­vergnügen zu einer attraktiven Alternative auf dem Weg zur Arbeit geworden. Die Zahl und die Fahrleistung der motorisierten Einspurigen nehmen weiterhin zu. Allerdings zählen Moped und Motorrad Expertenmeinungen zufolge zu den gefährlichsten Ver­kehrsmitteln. Im internationalen Vergleich ist das Risiko, im Straßenverkehr mit dem Motorrad tödlich zu verunglücken, pro gefahrenen Kilometer 20 Mal höher als mit einem Auto.

Die österreichischen Unfallzahlen für das Jahr 2003 umschreiben das Gefährdungspo­tential ganz eindeutig: 4 489 Unfälle mit Moped und Kleinmotorrad, dabei 47 Tote, 3 617 Motorradunfälle mit 3 474 Verletzten und 109 Todesopfern. Aktuelle Zahlen zur Entwicklung 2004 dürfen wir – hört, hört! – nächste Woche erwarten, wenn spät, aber doch endlich die österreichische Verkehrsunfallbilanz für das erste Halbjahr 2004 prä­sentiert werden soll.

Damit bin ich bei der Verkehrssicherheit, die uns angesichts der erwähnten Unfallzah­len gerade auch im Bereich der einspurigen Fahrzeuge ein besonderes Anliegen sein sollte. Konkrete Maßnahmen für Verkehrssicherheit einspuriger Fahrzeuge müssen unserer Meinung nach bei drei Komponenten ansetzen: bei den Fahrern, bei den Fahr­zeugen und bei der Straße.

Erstens: Schulungs- und bewusstseinsbildende Maßnahmen für jüngere und ältere Nutzergruppen einspuriger Fahrzeuge sind angebracht. Zweitens muss auch die pas­sive Sicherheit erhöht werden, zum Beispiel durch ABS-Systeme oder Airbags für Motorräder. Drittens: Ganz wesentlich sind Maßnahmen zur Verbesserung der Stra­ßeninfrastruktur, wie zum Beispiel der Leitplankensysteme.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In diesen Bereichen erwarten wir konkrete Aktivitäten der Regierung, die zu einem Mehrwert bei der Verkehrssicherheit für Moped- und MotorradfahrerInnen führen sollen. – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerk­samkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Neugebauer und Walch.)

18.43

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schließe damit die Debatte.

Der Herr Berichterstatter wünscht kein Schlusswort.

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Petitio­nen und Bürgerinitiativen, seinen Bericht 561 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

 


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