Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 164

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terin Gehrer: Euro!), die Sie für Fördermaßnahmen an die Gemeinden beziehungs­weise an die Länder weitergeben, übrig bleibt? – Ein einziger Dienstposten für 10 000 Kinder beziehungsweise für diejenigen Kinder von den 10 000, die diese Förderung notwendig haben

Auch das, was Sie zur Ganztagsschule angeführt haben, Frau Bundesminister, hat nicht gestimmt. Nicht Sie finanzieren die Ganztagsschulen, sondern wir Gemeinden finanzieren diese Ganztagsbetreuung zur vier Fünfteln. Sie tragen Ihren Anteil von fünf Unterrichtsstunden, und den Anteil, der den Lehrerinnen und Lehrern ausgewiesen wird, halten sie auch wirklich. Diesbezüglich müssten Sie einmal mit dem Landes­schulrat Rücksprache halten. Sie haben mir ja erklärt, dass dieses 1 : 2-System für Sie funktioniert.

Frau Bundesministerin, zurück zur PISA-Studie. – Ich glaube, es gäbe einen tollen Ansatz! Ich habe ihn gesehen. Die Situation der Polen im Jahr 2000 war ähnlich schlecht wie jetzt bei uns. In Polen ist es innerhalb von nur drei Jahren mit ganz starkem Willen gelungen, mit einer Umstrukturierung des Systems, aber auch auf Grund der Bereitschaft der Lehrerinnen und Lehrer, ganztägige Schulformen, eine Gesamtschule der 10- bis 16-jährigen Schüler zu schaffen und so die Plätze wett­zumachen, die wir Österreicher im Laufe der Jahre verloren haben. (Beifall bei der SPÖ.)

16.56

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Felzmann. 2 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.56

Abgeordnete Carina Felzmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Kurz noch einmal zum Thema Schulunterrichtsgesetz auch unter dem Aspekt der Berufsorientierung. Der Vollständigkeit halber möchte ich es noch einmal erwähnen: Es betrifft die AHS einerseits und die Polys, die Sonderschulen und auch die achte Stufe der Volksschulen andererseits. Das ist noch nicht erwähnt worden.

Es geht darum, dass die Schüler und Schülerinnen wirklich Berufsbilder erleben sollen. Wichtig dabei ist, dass diese Maßnahme in dieser Vorlage zusätzlich zu den schon bestehenden Aktivitäten in den Schulen definiert wurde. Außerdem ist es auch wichtig zu erwähnen, dass die Schüler und Schülerinnen sich selbst den Betrieb suchen müssen und auch bereits ein gewisses Maß an Eigenverantwortung übernehmen sollen und müssen.

Ganz kurz zur Arbeit im Ausschuss: Kollege Niederwieser hat etwas erwähnt, was mich persönlich wirklich überrascht hat. Er hat gemeint, dass die Gefahr im Zusam­menhang mit dem Thema Berufsorientierung darin besteht, dass sich, wenn mehrere Schnupperschüler einen Betrieb besuchen, der Betrieb den Besten aussuchen wird. Dazu muss ich sagen: Als Unternehmerin kann ich diesem Argument überhaupt nicht folgen! Selbstverständlich wird sich die Firma den Besten aussuchen, wenn sie über­haupt einen braucht. Zum Teil sind die Schüler aber erst 14 oder 15, also ist das sowieso kein Thema!

Kollege Riepl oder Kollege Faul hat dann gesagt, dass die zweite Gefahr eben in der Eingliederung in den Arbeitsprozess liegt. – Ich selbst hatte als Unternehmerin schon fünf Schnupperschüler in meiner Firma. Ich sage Ihnen: Die wollen etwas tun! Die wollen sich einbringen, und das ist auch das Ziel. Diese Schüler sollen ja Erfahrung sammeln, um zu wissen, für welche Richtung sie sich entscheiden sollen.

Wenn diese Schüler in einem Gewerbebetrieb tätig sind, dann dürfen sie sowieso nicht an die Maschinen, so wie ein Lehrling. Unter 18 darf ein Schüler nicht an eine Ma-


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