Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 166

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den AHS. Nicht alle Kinder haben das Ziel, ein Studium zu absolvieren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass diese Kinder sich orientieren können, und das können sie am besten im Rahmen von berufspraktischen Tagen beziehungsweise Wochen. (Präsi­dentin Mag. Prammer übernimmt den Vorsitz.)

Ich finde es aber auch gut, dass hier die Eigeninitiative gefördert wird, dass zunächst einmal ein direkter Kontakt mit den Betrieben stattfindet, dass die SchülerInnen sich selbst um einen Betrieb bemühen müssen und sich den Betrieb auch selbst aussuchen können, dass sie dadurch Einblicke in die Berufswelt bekommen und ihnen die Berufs­wahl dann nicht so schwer fällt. Ich meine, dass es ganz wichtig ist, dass das nun in den Hauptschulen und auch in den AHS gemacht werden kann und dass dadurch die mögliche spätere Berufswelt erfahren werden kann.

Das Frühwarnsystem ist ebenfalls eine ganz gute Sache. Es sollen negative Noten verhindert werden, auch das Schulversagen soll dadurch verhindert werden. Es ist gut, dass es Gespräche gibt, und zwar schon im ersten Semester, mit Eltern, mit Schülern, mit allen Betroffenen, mit den Lehrern, und dass hier Wege gefunden werden, wie man dieses Schulversagen verhindern kann.

Alles in allem: sehr gut! Über PISA zu jammern ist die eine Sache; etwas zu tun, sich gemeinsam auf den Weg zu machen die andere. (Abg. Dr. Niederwieser: Den ihr nicht wollt!) Wir sind auf einem guten Weg. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.03

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Ra­da zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


17.03

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Leider sehe ich jetzt Herrn Abgeordneten Wittauer nicht, der sich zur Bildungsfrage heute sehr detailliert geäußert hat, der von einem „Poly­technischen Lehrgang“ spricht, den es nicht mehr gibt, und der davon spricht, dass das ein verlorenes Jahr sein soll. Er möge sich bitte in Bildungsfragen informieren. Seine Frak­tionskollegen werden ihm das sicherlich ausrichten. (Abg. Amon: Wenn Sie eine Gesamtschule wollen ...!)

Aber nun zur Änderung des Schulunterrichtsgesetzes. Gerade in diesen Bereichen – da gebe ich meiner Vorrednerin hundertprozentig Recht – geht es uns nicht darum, dass sich irgendwelche Unternehmer und Betriebswirte die tüchtigsten Lehrlinge aus­suchen, sondern es geht uns darum, dass sich junge Menschen am Arbeitsmarkt orientieren können. Und wieder zu Herrn Abgeordneten Wittauer: Das hat die Polytechnische Schule vor vielen, vielen Jahren eingeführt, und sie hat damit ein positives Modell geschaffen.

Dass wir das heute auch für die anderen Arten der Pflichtschulen und insgesamt für die Sekundarstufe I legalisieren (Abg. Amon: Aber Sie wollen es ja abschaffen!), finde ich ein hervorragendes Vorgehen, auch wenn wir nicht wirklich zufrieden sind. Viele meiner Vorredner haben das angedeutet, insbesondere der Erstredner Riepl hat darauf hingewiesen: Wir brauchen eine entsprechende Steuerung in der Vorbereitung. Wenn diese Vorbereitung nicht erfolgt, dann könnte genau das passieren, was manche meiner VorrednerInnen gesagt haben: Es werden wieder die traditionellen Frauen­berufe, wieder die traditionellen Männerberufe gewählt! Wir brauchen die Steuerung, wir brauchen aber auch die Betriebe dazu. Es wird natürlich auch notwendig sein, die Frage zu beantworten: Wo gibt es diese Betriebe?

Frau Bundesministerin, wenn wir jetzt darüber diskutieren, fehlt garantiert eines: In all diesen unseren Schulbereichen im Sekundarbereich I, egal welche Schulart, steht die


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