Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 88

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und die Kompetenz in den Ministerien befasst wurden, einmal im Verteidigungsminis­terium, wo sie umfassend mit der Technik und mit der Anforderung dieser Geräte beschäftigt waren; im Finanzministerium, welches Finanzierungsvarianten ausgearbei­tet hat; im Wirtschaftsministerium, wo es darum geht, profitable Gegengeschäfte für Österreich zu lukrieren.

Andererseits hat es mich sehr schockiert, dass Kollege Pilz im Ausschuss mehrmals auch die Objektivität des Rechnungshofes in Frage gestellt hat: dass er nicht richtig recherchiert habe, dass er dies oder das nicht geprüft habe. Kollege Pilz hat sich als Oberprüfer der Nation aufgespielt. So kann es wohl nicht sein, sondern unsere Beam­tinnen und Beamten, unsere Experten haben ordentlich und sauber gearbeitet. Jeder kann etwas besser machen im Leben, aber ich muss mich dafür einmal bedanken. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich habe zur Sitzungsführung in dem Ausschuss eine Bitte an den Kollegen Kogler. Wir haben selbstverständlich immer der Opposition die Sitzungsführung überlassen, aber die letzten Ausschusssitzungen im Rechnungshofausschuss sind keineswegs objektiv gelaufen. Kollege Kogler hat meiner Meinung nach die Sitzungen nicht objektiv geleitet und die Sitzungen nicht im Sinne der Geschäftsordnung geführt. Er hat persönliche An­griffe zugelassen. Kollege Pilz hat gesagt, wir seien Abkassierer, „ordinäre, Arbeitsver­weigerer“; die FPÖ- und ÖVP-Abgeordneten hätten es im „Hintern“ und nicht im „Kopf“, und noch weitere solche Ausdrücke hat Kollege Pilz verwendet. Ich möchte an dieser Stelle, Herr Kollege Pilz, eine Entschuldigung bei den Mandataren von Ihnen fordern, und wenn Sie nur einen Funken von Anstand haben, werden Sie dem nachkommen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Fakt ist, dass der Rechnungshof klar festgestellt hat, dass der Eurofighter Bestbieter ist und dass der Eurofighter ein modernes und zukunftsträchtiges Gerät darstellt. Fakt ist ferner – das stellen auch, glaube ich, viele Experten fest, und man muss sich auf die Experten verlassen können –: Der Eurofighter ist in der Luft kompatibel, der Eurofighter fliegt sensationell. Ein österreichischer Pilot, welcher am 19. Jänner 2004 den Euro­fighter geflogen hat, stellte fest: Das Flugzeug ist mehr als flugtauglich und hat mich als Pilot begeistert. – Wir glauben den Experten, wir glauben den Fachleuten und den Praktikern.

Nun zu den Gegengeschäften: Meiner Ansicht nach weiß jeder, dass wir Luftsicherheit und daher eine Luftraumüberwachung brauchen. Daraus ergibt sich für Österreich die einmalige Chance der Gegengeschäfte. Österreich braucht das Tor zum Wirtschafts­raum Europa, und viele österreichische Betriebe – als Tiroler kann ich auch sagen: viele Tiroler Betriebe – werden von diesen Gegengeschäften profitieren. (Abg. Riepl: Glauben Sie das wirklich?) Wir sind bestens unterwegs, Sie werden das noch sehen. Sie haben ja keine Verantwortung für die Wirtschaft. Wir stellen uns wirtschaftlichen Herausforderungen, uns geht es um Arbeitsplätze für die Bürgerinnen und Bürger und um nichts anderes! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wie jedes andere Land in Europa wird auch Österreich seinen Luftraum ordentlich verteidigen. Die Schweiz hat hundert Flugzeuge im Einsatz. Österreich ist ein Sport- und Tourismusland, wir sollten aus Galtür gelernt haben. Davor hat es auch geheißen: Das brauchen wir nicht!, und nachher hat es jeder gefordert.

Leider ist diese Welt auch nicht ganz sicher. Im Jahre 2004 hatten wir 42 Kriegsschau­plätze, und daraus ergibt sich für uns geradezu die Pflicht, etwas zu unternehmen. Wir brauchen in Europa eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Ich glaube, viele würden sich mit ihrem Gewissen wünschen, keine Eurofighter zu haben. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Aber wir brauchen sie für die


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