Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 174

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dass es im öffentlichen Bereich – und da denke ich vor allem an den ORF, sowohl Fernsehen als auch Radio – und in vielen anderen Bereichen möglich sein muss, doch auch die deutsche Sprache weiter so zu verfolgen, dass es die Leute verstehen können. Wir alle wissen, dass von „Blockbustern“ gesprochen wird, dass von der „Prime Time“ gesprochen wird. Diese Ausdrücke werden mittlerweile – und das hat mit Computersprache bei Gott nichts mehr zu tun – täglich verwendet, wobei ältere Men­schen einfach nicht mehr mitkönnen, und sie akzeptieren das auch nicht.

Deshalb sage ich, der Auftrag des Österreichischen Seniorenringes ist uns wichtig. Wir haben den Auftrag im Petitionsausschuss behandelt, dies wurde einstimmig zur Kennt­nis genommen. Aber ich sage auch, es sollte nicht dabei bleiben. Wir als Abgeordnete haben die Verantwortung, diese Petition weiterhin mit uns zu tragen und, wo immer wir im öffentlichen Bereich tätig sind, darauf hinzuweisen, dass es auch Menschen gibt, die Fremdwörter durch deutsche Wörter oder österreichische Ausdrücke ersetzt haben wollen.

Wir sehen dies auch im Zusammenhang damit, dass wir heute die Schuldiskussion geführt haben, und ich verbinde das durchaus auch mit der Sprachbereitschaft der Jugendlichen, dass bereits vieles in Anglizismen abgekürzt wird und unsere historisch gewachsene Sprache vielfach nicht mehr angewendet wird, sondern einfach die ver­kürzte Fassung in Englisch. Es klingt teilweise „cooler“, es ist teilweise leichter. (Abg. Öllinger:  Cooler!) Aber wir haben die Verantwortung, durchaus auch auf unsere Sprache zu schauen und unsere Sprache weiterhin zu pflegen (Abg. Mandak: ... „cooler“!), ohne das eine dem anderen quasi entgegenzusetzen.

Eine zweite Petition, auf die ich kurz eingehen möchte, weil sie mir wichtig ist, ist die Petition „Helft den Helfern“. Es geht darum, ein Berufsausbildungsgesetz, ein Lehraus­bildungsgesetz für die mehr als 2 000 im Feuerwehrdienst befindlichen Berufsfeuer­wehren zu schaffen. Da war sich – das ist auch schön – der Petitionsausschuss einig, dass das dem Wirtschaftsausschuss zugewiesen wird und dass dieser Prozess weiter in Gang bleibt. Wir wissen, dass sich Landeshauptmann Dr. Haider dieser Sache an­nehmen wird, auch bei der Landeshauptleutekonferenz. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Die Stellungnahme von Wien ist leider negativ, möchte ich dazu sagen; Wien will in diesem Punkt keine Kompetenzverschiebung, was wir sehr bedauern.

Aber ich weiß, dass durchaus Bewegung in diese Problematik kommt. (Abg. Öllinger: Das haben sie nicht verdient, die Feuerwehren, dass sie mit Haider ...!) Ich bin guter Dinge, dass wir – das ist auch unsere Aufgabe im Petitionsausschuss – hartnäckig an dieser Sache dranbleiben und uns, wenn sie im Wirtschaftsausschuss behandelt wird, wie immer es dort ausgeht, mit der Behandlung allein wahrscheinlich nicht zufrieden geben werden. Aber ich weiß auch, dass Abgeordneter Keck vom Petitionsausschuss damit beauftragt wurde. Ich glaube, er ist da sehr engagiert, und ich bin guter Dinge, dass uns das gelingen wird. – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

17.39

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Kurz­bauer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


17.40

Abgeordneter Johann Kurzbauer (ÖVP): Frau Präsidentin! Ich werde mich mit der Bürgerinitiative 13 beschäftigen. Sie stammt aus meinem Wahlkreis in Niederöster­reich. Es geht um die Rettung des Augebietes zwischen Krems, Grafenwörth und Traismauer und um die Verhinderung der geplanten Donaubrücke.

Geschätzte Damen und Herren! Diese Initiative wurde dem Ausschuss im Febru­ar 2004 zugewiesen. Eine Stellungnahme des Bundesministeriums für Verkehr, Inno-


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