Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll2. Sitzung / Seite 25

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Insofern ist die Regierung in ihrer negativen Logik konsequent, das muss man ihr las­sen. Aber genau diese negative Logik, meine Damen und Herren, wollen wir mit einem weiteren Initiativantrag durchbrechen, damit nämlich die Perversion – so möchte ich das bezeichnen – von sozialen Ungerechtigkeiten in Folge von Pensionserhöhungen ausbleibt und nicht jemand nach einer Erhöhung unter dem Strich weniger herausbe­kommt, als er vorher gehabt hat.

Die FPÖ stellt daher folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz wird aufgefordert, dem Nationalrat bis längstens dem 30.11.2006 eine Regierungsvor­lage zuzuleiten, die vorsieht, dass der Ausgleichszulagenrichtsatz um 36 € auf 726 € und der Familienrichtsatz um 54,01 € auf 1 110 € erhöht wird.

*****

Ich freue mich auf die konstruktive Zustimmung. (Beifall bei der FPÖ.)

Entsprechend Ihren bisherigen Versäumnissen ist natürlich auch das Gesamtergebnis, für das diese Regierung verantwortlich ist und mit dem wir Freiheitlichen uns nicht so ohne weiteres abfinden wollen, ein ziemlich trauriges. Sie haben es zu verantworten, meine Damen und Herren, dass eine viertel Million Pensionisten in diesem Land unter der Armutsgrenze lebt. Sie haben es zu verantworten, dass jeder zehnte Österreicher mit weniger als 800 € im Monat auskommen muss – und das alles, obwohl wir, wie Sie ja immer betonen, zu Recht betonen, eines der wohlhabendsten Länder sind. Na da haben wir ein anständiges Verteilungsproblem, würde ich einmal sagen, das Sie bisher nicht gelöst haben, und es wird unsere Aufgabe sein, mit entsprechenden Beiträgen im Parlament eine entsprechende Umverteilung des Wohlstandes sicherzustellen. Vertei­lungsgerechtigkeit – das ist das Schlagwort! (Beifall bei der FPÖ.)

Unseren freiheitlichen Vorstellungen entspricht nämlich die Situation nicht, und deshalb wollen wir diese erste Chance zur Reparatur jetzt auch gleich nutzen. Wir tun das in vollem Bewusstsein, dass manche das Wahlergebnis noch immer nicht verdaut haben und dem Parlament am liebsten ein Arbeitsverbot erteilen würden. Wir nutzen diese Chance auch deshalb, weil die Zeit drängt – Sie wissen das, Frau Sozialministerin – und bis 30. November 2006 eine entsprechende Verordnung durch sein muss, damit die Pensionisten wissen, was nächstes Jahr auf sie zukommt.

Ich lade Sie ein, meine Damen und Herren von Seiten der Regierung, tätige Reue zu zeigen, tätige Reue für die Versäumnisse der Vergangenheit und für die Fehler, die Sie gemacht haben. Das können Sie tun, indem Sie unseren Anträgen heute zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich fordere Sie, meine Damen und Herren von SPÖ und Grünen, auf, das Wort „Fair­ness“ hier heute in die Tat umzusetzen und unsere Anträge zu unterstützen. Geredet ist genug – es geht jetzt darum zu handeln, um die Situation für die Pensionisten in die­sem Land endlich zu verbessern! (Beifall bei der FPÖ.)

14.44


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben von Herrn Abgeordnetem Kickl ein­gebrachte Entschließungsantrag der Abgeordneten Strache, Kickl, Neubauer, Dr. Graf und KollegInnen betreffend Pensionserhöhung und rechtliche Verankerung einer Min-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite