Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 121

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ein recht herzliches Dankeschön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.28


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Kickl. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


14.28.17

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Es wird Sie wahrscheinlich weniger überraschen, dass wir von der freiheitlichen Fraktion den großkoalitionären Jubelchören, auch was den Sportbereich betrifft, nicht ungeteilt zustimmen können. In anderen Bereichen haben wir das schon durchaus durchdiskutiert. Ich sage nicht, dass das, was budgetär vorliegt, jetzt wirklich unter aller Kritik ist, das wäre wirklich ungerecht, aber es ist der Vorwurf – und der ist berechtigt –, der dem gesamten Budget zu machen ist, dass es im Grunde genommen ein Budget der versäumten Chancen ist, nicht spurlos am Sportbudget vorübergezogen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass vielleicht der eine oder andere glaubt, dass ich Kritik übe um der Kritik willen, aber Sie machen es uns halt auch ein bisschen schwer. Ich hätte schon ganz gerne von hier aus dieses Sportbudget wirklich durch und durch gelobt. Ich hätte Sie gerne dafür gelobt, dass Sie die Chance, die Sie jetzt haben auf Grund einer Konjunkturlage, die Ihnen geradezu in die Hände arbeitet, wo Sie nicht davon ausgehen müssen, dass sie gleich morgen oder übermorgen wieder abbrechen wird, ergreifen, große Weichenstellungen vorzunehmen und neue Schwerpunkte zu setzen. Ich hätte Sie gelobt, wenn Sie ein Budget vorgelegt hätten, das im Grunde genommen der tatsächlichen gesellschaftlichen Bedeutung des Sports auch einiger­maßen gerecht wird, damit es eben nicht so ist, wie es in der Vergangenheit immer der Fall war, dass man hinter der Wirklichkeit und hinter dem, was der Sport für eine Gesellschaft bedeutet, budgetär hinterher hinkt.

Meine Damen und Herren, diese Freude, die ich mir selbst gerne gemacht hätte, als ich das gelesen habe, ist mir vergällt geworden. Jetzt verstehe ich schon, das wird Ihnen relativ gleichgültig sein. Aber die vielen, vielen tausenden Sportbegeisterten, Sportfunktionäre und Sportler sollten uns nicht gleichgültig sein. Da wäre mehr möglich gewesen. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie haben also einmal mehr eine Chance ausgelassen. Es ist ja tatsächlich so, dass schon das ganze Bild der Hofübergabe im Staatssekretariat für Sport sinnbildlich für das ganze Vorgehen war. Einen Staffellauf hat man inszeniert, das heißt, der orange Staatssekretär ist mit seinem Staberl gekommen und hat es an den schwarzen Staatssekretär weitergegeben. Das heißt, derselbe Inhalt wird weitertransportiert. Alles wie gehabt. Der, der es trägt, ist halt ein anderer, aber wir bewegen uns im Grunde genommen weiter im Kreis.

Verwalten statt gestalten, meine Damen und Herren, ist leider auch das Motto dieses Sportbudgets. Und da nützt es schon überhaupt gar nichts, wenn sich der Herr Bundeskanzler, der auf Grund seiner permanenten Umfaller ohnehin bis über beide Ohren beschäftigt sein sollte, dann herstellt und sagt, er macht den Sport zur Chefsache. – Na ja. Er selbst hat also sein ganzes großes politisches Gewicht in die Sportpolitik hineingeworfen, und siehe da, es ist nicht wirklich allzu viel heraus­gekommen.

Wir haben nämlich im Sportbereich, wenn man es jetzt einmal vergleicht mit dem, was angekündigt wurde, mit dem, was sich an Möglichkeiten ergibt, die gleichen – unter Anführungszeichen – „durchschlagenden Erfolge“, wie wir sie in anderen Budget­be-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite