Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 232

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Der Konsument ist aber auch gefordert, denn es wird an jedem Einzelnen liegen, ob er bewusst einkaufen geht, um das Geschäft vor Ort und in der Region zu stärken. Wenn uns dies gelingt, werden wir sicherlich die Kaufkraft in unseren Gemeinden erhalten und die Abwanderung um ein Vielfaches verringern. Es ist wichtig – denken wir bei­spielsweise an die Arbeitsplätze von Frauen, denken wir auch an die Ausbildungs­plätze in den Klein- und Mittelbetrieben, denken wir daran, was im kleinen Handel alles passiert –, sich vor Augen zu führen: 60 Prozent der Lehrlingsausbildung erfolgt in Klein- und Mittelbetrieben; es ist das der zweitgrößte Ausbildungssektor, den wir ha­ben; zirka 20 000 Lehrlinge werden im Handel ausgebildet.

Ein sehr wichtiger Faktor bei den Klein- und Mittelbetrieben ist auch die soziale Kom­petenz. Im ländlichen Raum geht es natürlich auch darum, den Einkauf im kleinen Han­del zu tätigen, aber es ist auch so, dass der Klein- und Mittelbetrieb, dass der Familien­betrieb sehr viel an Kommunikationsmöglichkeiten bietet und damit das Leben in der Gemeinde mitbestimmt und auch Anteil nimmt am Geschehen in der Gemeinde. Und das können wir uns nur wünschen: für uns und für den ländlichen Raum. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.49


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Marizzi, und zwar auch für 2 Minuten. – Bitte.

 


19.49.44

Abgeordneter Peter Marizzi (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Es gibt ja diesen netten Slogan „Fahr nicht fort, kauf im Ort“! Leider ist das von der Realität weit entfernt, denn die Supermärkte entstehen, wie überall auf der ganzen Welt, an den Rändern der Städte. Ich habe eben erst mit einigen Bürgermeistern gesprochen, und die haben gesagt: Wir haben in unserem Ortskern eine Liegenschaft in bester Lage zu besten Preisen angeboten, aber niemand siedelt sich dort an! – Das ist eben die dyna­mische Entwicklung, das muss man auch zugeben. Es wäre falsch, würde man nicht sagen, dass diese ganze Geschichte natürlich zu Lasten der kleinen und mittleren Be­triebe geht. Das ist Faktum, und das werden wir sicher nicht aufhalten können. Wer glaubt, das aufhalten zu können, der soll sich hier herstellen und das Gegenteil bewei­sen!

Noch einen Satz zur Freiheitlichen Partei, weil die heute so sehr auf die Tränendrüse gedrückt hat. – Die Freiheitlichen haben im Jahr 2003 der Erweiterung von 60 auf 66 Stunden zugestimmt. Das war natürlich eine Lösung, die damals vielleicht anders war als die heutige; die heutige ist mit den Sozialpartnern akkordiert worden. Kollege Bauer hat schon auf die Paketlösungen der Sozialpartner hingewiesen, ich brauche das nicht zu wiederholen.

Wichtig ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass wir das in Bezug auf die Euro 2008 wirklich im Auge behalten; dann werden wir nicht vor geschlossenen Ge­schäften stehen können.

Mehrfach erwähnt wurde auch schon die Sonn- und Feiertagsregelung.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine Lösung in Bezug auf die Ladenöff­nungszeiten ist natürlich immer umstritten gewesen und wird eine ewige Diskussion bleiben. Auch wir haben emotionale Diskussionen in unserem Klub geführt, und ich glaube, wir haben dieses Mal eine gute Lösung herbeigeführt, der wir gerne zustim­men. (Beifall bei der SPÖ.)

19.51

 


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