Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 69

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schen im Verlauf ihrer Erwerbsbiographien am meisten? – Bei Männern ist das ganz klar: Man steigt mit einem niedrigeren Gehalt ein – im Durchschnitt knapp über 1 000 € –, und im Laufe des Lebens wird das im statistischen Durchschnitt immer mehr, steigt kontinuierlich an, bis Männer dann mit im Schnitt zirka 2 500 € in Pension gehen.

Bei Frauen fangen wir schon wesentlich niedriger an, nämlich mit 880 €, erreichen einen Höhepunkt im Alter zwischen 25 und 30, da sind es knapp 1 500 €, und ab dann geht es nur noch abwärts. Liebe Frauen in Österreich! Im statistischen Durchschnitt habt ihr im Alter zwischen 25 und 30 Jahren euer höchstes Einkommen bereits erwirt­schaftet. – Und die Regierung sagt: Wir machen dann sowieso Maßnahmen, die wir uns überlegen!

Wir schlagen jetzt, in dieser Aktuellen Stunde, zumindest eine ganz konkrete Maß­nahme vor, weil das Thema sowieso auf der Tagesordnung des Parlaments stehen wird. Wir novellieren demnächst das Gleichbehandlungsgesetz: Schreiben wir doch in dieses Gesetz hinein, dass jedes Unternehmen, so wie es eine Geschäftsbilanz legen muss, auch eine Gleichbehandlungsbilanz legt und offenlegt, wie es um die Ein­kommen von Männern und Frauen im Betrieb steht, und binden wir dann die Wirtschaftsförderung daran, dass Frauen im Betrieb genauso gut bezahlt werden, genauso gute Karrierechancen haben wie die Männer! (Beifall bei den Grünen.)

Frau Ministerin Bures, es ist zwar löblich, wenn die SPÖ sich vornimmt, nichts zu versprechen, was sie nicht halten kann, da haben Sie ja doch aus der Regie­rungsbildung Lehren gezogen, aber wenn Sie dann hier etwas versprechen, nennen Sie uns zumindest den Anfang von einem Plan, wie Sie Ihre Ziele erreichen wollen. Das sind Sie uns heute schuldig geblieben. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

9.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Rosenkranz. 5 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


9.42.38

Abgeordnete Barbara Rosenkranz (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! „Frauen verdienen MEHR“: Tatsächlich verdienen Frauen mehr als erstens die schon notorische und übliche Zurschaustellung eines ganz „exzellenten“ Koalitionsklimas, und sie verdienen auch mehr, als dass eine Frauen­ministerin, deren Fraktion ja diese Aktuelle Stunde eingeleitet hat, zehn Minuten lang spricht, ohne einen eindeutigen Befund abzugeben. Ich denke, kaum einer kann wissen (Abg. Mag. Lapp: Haben Sie zugehört?) – natürlich! (Abg. Mag. Lapp: Nein!) –, warum es zu diesen Einkommensunterschieden kommt. Und sie hat vor allem auch kein Konzept darlegt, wie diese Einkommensunterschiede, deren Begründung sie eigent­lich gar nicht hinreichend ausgeführt und erklärt hat, zu beenden sind. – Ich darf versuchen, da ein bisschen etwas nachzuholen.

Offene Diskriminierungen in Kollektivverträgen sind natürlich schon längst nicht mehr möglich, der § 11 des Gleichbehandlungsgesetzes schließt dies aus. – Tatsächlich aber ist zu sehen, und das ist schon ein Punkt, bei dem Sie als Sozialpartner gefordert sind, dass die Bewertung der verschiedenen Berufe durch die Kollektiv­vertrags­parteien, durch die Sozialpartner so ist, dass zu bemerken ist, dass jene Berufe, in denen vor allem Frauen tätig sind, generell schlechter bewertet werden, zum Beispiel Pflege- und Betreuungsberufe.

Da sind aber Sie gefordert! Da brauchen Sie im Parlament jetzt also keine große Aufregung zu erzeugen, da müssen Sie nur hingehen und festhalten, was zweifelsohne richtig ist (Beifall bei der FPÖ), nämlich dass die Pflege und Betreuung von Kindern,


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