Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 76

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dem Zusammenleben abträglich, da muss man Transparenz hineinbringen. (Zwischen­rufe bei der ÖVP.) – Bitte schön, der Kollege Bodenseer hat mit uns nichts zu tun, der kommt ja aus der Wirtschaftskammer Tirol. Die „Tiroler Tageszeitung“ schreibt das genau so. Die ist kein „rotes Hetzblatt“, meine Damen und Herren, sondern eine Ihnen nahestehende Zeitung kritisiert das und will Licht ins Dunkel bringen. Und wir unter­stützen das. (Beifall bei der SPÖ.)

11.57


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Wögin­ger zu Wort. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


11.57.38

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Ich begrüße auch die Leitung der Jungbauernschaft mit Obfrau Elisabeth Köstinger auf der Zuschauergalerie. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

Ich habe mir die gesamte Debatte bis jetzt angehört. Eine Sache stört mich, eine Sa­che stört mich ganz besonders: jammern, raunzen und schlechtreden. Das ist das Ein­zige, was einige Fraktionen hier im Zuge dieser Agrardebatte imstande sind beizutra­gen. (Abg. Dipl.-Ing. Klement: Fakten aufzählen ist für Sie „raunzen“?) Es wundert mich auch nicht, denn wenn man nicht weiß, was es heißt, in der Landwirtschaft tätig sein, Bäuerin oder Bauer sein, dann kann man auch nur schwer darüber reden.

Ich würde einigen meiner Vorredner von den anderen Fraktionen empfehlen, in der Sommerpause einen Monat lang in einem Milchwirtschaftsbetrieb mitzuarbeiten. Dann wüssten sie wenigstens, wovon sie reden sollten. (Abg. Dipl.-Ing. Klement: Kommen Sie zu mir nach Kärnten!) Kollege Haimbuchner, der Jakob Auer hat sogar einen blau­en Traktor. Es würde dir dann wahrscheinlich leichter fallen, dort einmal einen Monat lang die Grundzüge von Ackerbau und Viehzucht kennenzulernen. (Beifall bei der ÖVP.) Das würde der Debatte hier im Hohen Haus ein bisschen ein höheres Niveau verleihen. Das hätte sich die Landwirtschaft auch verdient.

Ich habe auf einem solchen Betrieb über zehn Jahre lang in meiner Jugendzeit mitge­arbeitet. Ich bin froh und stolz, diese wichtige Lebenserfahrung gemacht zu haben. Es bringt auch überhaupt nichts, meine Damen und Herren, den Neid zwischen kleineren und größeren landwirtschaftlichen Betrieben zu schüren. Aufgabe der Politik muss es doch sein, ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um vor allem den jungen Bäuerinnen und Bauern Perspektiven zu geben, die bereit sind, die Höfe zu überneh­men und die Betriebe weiterzuführen.

Auch wenn landwirtschaftliche Betriebe vergrößert werden, meine Damen und Herren, dann ist das überhaupt nicht Schlechtes. Viele Menschen profitieren davon. Gerade im ländlichen Raum werden mit dieser richtigen Agrarpolitik zusätzliche Arbeitsplätze ge­schaffen. Die Zahlen der Landarbeiterkammer beweisen dies (Abg. Mag. Gaßner: Die Landarbeiterkammer ...!) – Landarbeiterkammer, ja (Abg. Mag. Gaßner: Die nabelt sich ab!) –: Niederösterreich plus 24 Prozent; Vorarlberg plus 21 Prozent; Kärnten plus 17 Prozent und so weiter. Daher verstehe ich überhaupt nicht die Aufregung, die es im Zuge dieser Debatte gibt, wenn auch Betriebe vergrößert werden. Das ist doch nichts Schlechtes! Es passiert ja in der Wirtschaft auch nichts anderes. Man sollte den jungen Bäuerinnen und Bauern den Weg nicht vermauern. Das kann keine sinnvolle Politik für die Zukunft der Landwirtschaft sein. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich noch sagen: Jeder Arbeitsplatz in der Landwirtschaft sichert drei weitere Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Be­reich. (Abg. Dipl.-Ing. Klement: Dann stellen Sie das Fördersystem um!) Wir haben eine positive Entwicklung bei den Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft.

 


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