Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 263

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nicht die fünfte Prüfung des Schülers/der Schülerin sein, sondern sie sollen die Qualität des Schulstandortes sichern.

Damit bin ich auch schon beim zentralen Punkt: Der Erfolg dieses Projektes hängt nicht nur von der Kompetenzformulierung ab, hängt nicht nur davon ab, wie gut auch die Verordnung formuliert sein wird, sondern wird – wie es Frau Abgeordnete Zwer­schitz formuliert hat – von der Rückmeldekultur am Schulstandort abhängig sein. Es muss gelingen, dass auch in den Lehrerkollegien, dass mit den Lehrern/Lehrerinnen die Ergebnisse diskutiert werden, damit man dann, aufbauend auf diesen Analysen, für die Zukunft Verbesserungen einleiten kann. Wenn man schon Topniveau in der Quali­tät hat, wird man so diese Qualität am Standort auch sichern können. – Also eine ein­deutige Maßnahme in Richtung Qualitätssicherung.

Ich gebe Ihnen recht: Es hängt jetzt von der Umsetzung und von der Kultur am Schul­standort ab! Es muss uns gelingen, zu diesem Feedback zu kommen, zu Rückmeldun­gen, und es muss gelingen, die Schule, die heute oft ein Ort des Lernens ist, auch in eine lernende Organisation weiterzuentwickeln. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

20.04


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Faul. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


20.04.32

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Es ist schon das zweite Mal, dass ich das „Pech“ habe, nach Ihnen zu reden – so kompetent könnte ich es nämlich gar nicht sagen!

Ich darf berichten: In meinem Bundesland, der Steiermark, sind die Lehrer hingerissen, sie sind mitgerissen von dem Schwung, den Sie vorgegeben haben in all diesen Fra­gen. Sie sind es eben einfach von Ihrem früheren Beruf her gewohnt, Probleme schnell und sofort zu lösen.

Frau Bundesministerin, wissen Sie, was das größte Pech wäre für das österreichische Schulsystem? – Wenn wir Lehrerinnen und Lehrer hätten, die so denken würden wie die ÖVP-Kollegen, die so denken würden wie die grünen Kollegen oder so denken wür­den wie die Freiheitlichen.

Wenn sie so denken würden wie ihr (in Richtung ÖVP), dann würde überhaupt Still­stand herrschen (ironische Heiterkeit bei der ÖVP), dann würde alles hinterfragt wer­den. Ja kein Hang zur Neuerung! (Abg. Neugebauer: Wo bist du in die Schule gegan­gen?) – Lieber Fritz Neugebauer, ich sage es dir ganz persönlich: Sie würden erst über ihren eigenen Profit nachdenken, darüber, was sie persönlich als Lehrer/Lehrerin da­von haben – das geht aus deiner Haltung als Personalvertreter eindeutig hervor –, bevor sie sich um die Schule kümmern würden. (Abg. Neugebauer: Um Gottes willen! Ahnungslos! Du hättest müssen bei mir in die Schule gehen, das wäre g’scheiter gewe­sen!) – Ich bin in der Schule, zum Unterschied von dir.

Wenn sie so denken würden wie die Grünen, Kollege Brosz, würden sie jede Freude an der Innovation verlieren, weil sie sich selbst in dem Gespinst verfangen, was an dem Schulversuch nicht alles verkehrt gehen könnte. Um Gottes willen, gehen wir es nicht an! Da gibt es schon so viele Probleme im Ansatz, im Denken, die es gar nicht gibt. – Gott sei Dank sind die Lehrer schwungvoller, freudvoller, einsatzbereiter, wes­halb sie schon vorher nicht so negativ denken.

Wenn sie so denken würden wie Sie, Frau Kollegin Haubner, dann wären sie sowieso unmündige Lehrer. Niemand – und da wird mir der Fritz jetzt recht geben – wird sich abkommandieren lassen zu Nachhilfeunterricht in den Ferien und zu verpflichtender


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