Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 270

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Wir haben im Ausschuss auch darüber diskutiert, ob das zu viel ist für einen jungen Menschen, Lehre und Vorbereitung auf die Berufsmatura. Und ich denke, da sind auch die Sozialpartner gefragt, für die im letzten Lehrjahr Befindlichen auch Bildungsfreistel­lungen, Bildungsangebote, Bildungszeiten im Rahmen der Kollektivverträge bereitzu­stellen. Es gibt ja schon sehr gute Ansätze in diese Richtung, die weiterzuentwickeln sind.

Frau Bundesministerin Dr. Schmied, ich möchte Ihnen abschließend auch für Ihre Res­sortführung und Ihre Arbeit danken. Ich habe den Unterrichtsausschuss vorher erlebt und habe ihn jetzt erlebt, eineinhalb Jahre, und ich kann Ihnen sagen, es hat Spaß gemacht, in dem Ausschuss zu arbeiten, vor allem auch mit Ihren kompetenten Mitar­beiterinnen und Mitarbeitern. Auch die Präsentation der Unterlagen zu diesem Berufs­reifethema, glaube ich, ist beispielhaft.

Gute Regierungsvorlage, fertige Richtlinie zum Förderprogramm, eine Liste der häufig gestellten Fragen steht zur Information zur Verfügung, im Bundesministerium gibt es eine kostenfreie Hotline und einen Folder für alle, die sich interessieren – was will man eigentlich mehr? Genau so stellt man sich Bildungsarbeit vor, und ich denke, das ist et­was, was neue Qualität in der Bildung und Professionalität zeigt. – Danke schön. (Bei­fall bei der SPÖ.)

20.26


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


20.26.41

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Aus Sicht der Wirtschaft natürlich ein höchst interessantes und vor allem auch wich­tiges Thema: Ausbildung der Lehrlinge und Abschluss mit Matura, etwas, was jungen Menschen nur einen großen Vorteil im Bildungssektor verschaffen kann, was für die Wirtschaft von enormem Interesse ist. Der vielzitierte Facharbeitermangel spricht ja Bände. Und es wird auch gut und notwendig sein, dieses Instrument zu fördern und den Zugang zu diesem System möglichst einfach zu machen.

Für uns nicht einsehbar ist allerdings, dass ein „normaler“ – sage ich jetzt unter An­führungszeichen – AHS-Maturant sehr wohl die gesamte Ausbildung vom Staat bezahlt bekommt, allerdings ein Lehrling seine Ausbildung nicht bezahlt bekommt, diese zah­len muss oder sie vom Arbeitgeber zu bezahlen ist.

Und eine weitere Fragestellung, die sich hier aufdrängt: Wird ein Betrieb, der einen sol­chen Lehrling ausbildet, der die Matura machen möchte, demjenigen auch die notwen­dige Zeit dafür zur Verfügung stellen? Ich weiß nicht, inwieweit hier die Gespräche be­reits gediehen sind und ob es hier auch einheitliche Regelungen gibt.

Wenn man sich die Zahlen anschaut, muss einem ohnehin fast schwindlig werden, wenn man bedenkt, dass in zehn Jahren die Industrie ihre Lehrlingsplätze von 27 000 auf 16 000 abgebaut hat. Ein dramatisches Ereignis. Ich hoffe, dass wir mit dieser Idee, die heute beschlossen wird, dem wieder ein bisschen gegensteuern können.

Das duale Ausbildungssystem ist ein vernünftiges, ein sehr gutes, aber es gehört die Gleichbehandlung der Auszubildenden dazu, und das eben in der Form, dass die Bil­dung bezahlt wird. (Beifall bei der FPÖ.)

20.28


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Franz. 2 Minuten wollen Sie sprechen. – Bitte, Sie haben das Wort.

 


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