Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 350

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Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Schließlich gelangen wir zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Mag. Kuntzl, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einführung eines ein­kommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und daher abgelehnt.

00.37.2520. Punkt

Bericht des Untersuchungsausschusses hinsichtlich der Vertuschung von Po­lizeiaffären und des Missbrauchs der politischen Macht insbesondere im Bun­desministerium für Inneres, aber auch in den Bundesministerien für Justiz, für Finanzen und für europäische und internationale Angelegenheiten (129/GO) (679 d.B.)

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Wir gelangen nun zum 20. Punkt der Tagesord­nung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Wir gehen daher sogleich in die Debatte ein.

Erster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Pilz. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschrän­kung. – Bitte.

 


0.38.11

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Schönen guten Morgen! Die Erleichterung bei der Österreichischen Volkspartei war ja zu spüren, als mit einem großen „Jetzt-reicht’s“ auch vom Untersuchungsausschuss Innenministerium Abschied genommen wurde. (Rufe bei der ÖVP: Ist das Ihre Abschiedsrede?)

Ja, es stimmt: Es hat der Österreichischen Volkspartei gereicht, dass der Untersu­chungsausschuss zumindest einige Monate erfolgreich arbeiten konnte. Es hat aber nicht gereicht, was die Aufklärung betrifft. Wir konnten zwei Kapitel sehr genau unter­suchen. Wir konnten zwei Fragen des Nationalrates an den Untersuchungsausschuss, so meine ich, ganz gründlich und ganz sauber beantworten.

Die erste Frage war: Hat die Österreichische Volkspartei dafür gesorgt, dass Kriminal­beamte, aber auch Organe der Justiz im Nationalratswahlkampf 2006 gegen die SPÖ missbraucht worden sind? – Die Frage kann man nach all den Befragungen im Unter­suchungsausschuss und nach all den Akten, die wir trotz Widerstands des Innenminis­teriums einsehen konnten, mit einem klaren und eindeutigen Ja beantworten.

Ja, die ÖVP hat alles eingesetzt, alles versucht – und leider alles erfolgreich ver­sucht! –, um Schlüsselbeamte des Innenministeriums zu missbrauchen (Abg. Räd-
ler:
Verschwörungstheoretiker!)
und um gezielt – und das war das Wichtigste – ohne einen Auftrag des Staatsanwaltes und hinter dem Rücken des Staatsanwaltes gegen die SPÖ ermitteln zu lassen, um möglichst Wahlkampfmunition zu beschaffen. (Abg. Mag. Kukacka: Totale Verdrehung der Wahrheit!)

Das Ziel der kriminalpolizeilichen Ermittlungen in diesem Punkt war nicht Aufklärung des Kriminalfalls BAWAG, sondern – ich wiederhole es – hinter dem Rücken der Staatsanwaltschaft Wien politische Munitionsbeschaffung gegen einen politischen Mit­bewerber zu betreiben. (Abg. Mag. Kukacka: Reine Unwahrheit! Das Gegenteil ist wahr!)

 


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