Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 200

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Büchereien zur Wissensvermittlung und Bildungsvermittlung ein wichtiges Anliegen sind und dass wir das heute gemeinsam beschließen können.

Es ist natürlich kein Zufall, dass jenes europäische Land – Finnland –, das bei der PISA-Studie immer Spitzenplätze eingenommen hat, auch im Bereich der öffentlichen Bü­chereien weltmeisterlich ist, denn diese Büchereien stellen eine wesentliche Voraus­setzung für den bildungspolitischen Erfolg in Finnland dar; Kollege Zinggl hat das ja heu­te schon kurz erwähnt.

Büchereien sind dort garantierte, grundlegende Dienstleistungen. Die Menschen in Finnland gehen im Durchschnitt einmal pro Monat in eine öffentliche Bibliothek. Sie lei­hen sich im Monat im Durchschnitt 19 Bücher aus, und die Büchereien verfügen im Durchschnitt über acht Bestandseinheiten je Einwohner. Außerdem gelingt ihnen ei­nes, nämlich auch das gemeinhin als „bildungsfern“ bezeichnete Publikum zu errei­chen. Die moderne Bücherei in Helsinki besuchen pro Tag 4 000 Besucher, davon sind 60 Prozent junge Männer.

Ein Argument, das, glaube ich, heute noch nicht erwähnt worden ist und das mir sehr wichtig ist, ist die soziale Funktion, die Büchereien haben, denn für junge Menschen, Personen mit geringem Einkommen oder Menschen, die ohne Erwerbsarbeit sind, bie­ten öffentliche Büchereien oft die einzige Möglichkeit, an Bücher, neue Medien, an In­formationen und an Wissen zu gelangen. Ich denke, das Ziel sollte sein, Spitzenleis­tungen, wie sie Finnlands Büchereien erbringen, auch in Österreich zu erzielen. – Vie­len Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

19.14


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzte Rednerin zu diesem Tagesord­nungspunkt gelangt Frau Abgeordnete Mag. Aubauer zu Wort. – Bitte.

 


19.14.46

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Geschätzte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Wir alle leben ständig mit SMS und Mail, Informationen mit wenigen Wor­ten, kurz, knapp, wichtig, notwendig. Kann das alles sein? Brauchen wir in einer digi­talen, so schnelllebigen Welt noch Bücher? – Diese Frage ist für mich eindeutig mit Ja zu beantworten. Wir brauchen Bücher mehr denn je.

Warum? – Weil sie unsere Fantasie anregen, weil sie trösten können, weil sie erfreuen, weil sie Erinnerungen wachrufen und weil sie – was besonders wichtig ist – auch un­seren Wortschatz erweitern. Das ist im Lichte von PISA – es wurde ja schon angespro­chen –, von Mails und SMS ein großes und unverzichtbares Plus. Deshalb wollen wir einen Masterplan, der die bundesweite, flächendeckende Versorgung mit Literatur und Information für alle ermöglichen soll.

Öffentliche Büchereien sind nicht nur zeitgemäß, sie werden – und davon bin ich sehr überzeugt – noch an Bedeutung gewinnen. Warum? – Die Gesellschaft wird immer äl­ter, lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Bücher leisten dazu einen unverzicht­baren Beitrag. Auch in digitaler Form sollten Bücher verstärkt angeboten werden. Be­sonderer Vorteil: Es lässt sich die Schriftgröße je nach Bedarf verändern, Bücher sind leichter lesbar für alle. Mehr Möglichkeiten, mehr Chancen – jeder kann dabei sein. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.16

19.16.15

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die De­batte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen nun zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.

 


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