32. Punkt
Bericht des Außenpolitischen Ausschusses über die Regierungsvorlage (1913 d.B.): Protokoll zur Beendigung des Konsularvertrags zwischen der Republik Österreich und der Sozialistischen Republik Rumänien (1944 d.B.)
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Wir gelangen nun zu den Punkten 29 bis 32 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Fichtenbauer. 3 Minuten sind eingestellt. – Bitte.
21.01
Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Wir haben uns über diese Materie schon kurz im Ausschuss unterhalten, ich möchte mich auch jetzt kurz halten. Die Zettel, die ich mitgebracht habe, sind kein schreckengebietendes Volumen meiner Ausführungen, sondern nur mnemotechnische Hilfsmittel.
Natürlich klingt dieses Vorhaben ganz gut, aber – um es rundheraus zu sagen – wir lehnen es ab, weil es offenkundig ein Schuhlöffel für die Rückgabe auf Nimmerwiederkehr der sogenannten Federkrone ist. Ich sage deshalb das beliebte Wort „Montezuma-Krone“ nicht, weil inzwischen auch „Kronen Zeitung“-Leser wissen, dass es nicht die Montezuma-Krone ist, sondern nur eine Federkrone. Und sie ist das einzig erhaltene Kulturgut dieser Art auf der ganzen Welt.
Ich füge hinzu, es entspringt meiner festen Überzeugung und auch jener anderer kulturwissenschaftlicher Fachleute, dass, wenn diese Krone nicht rechtzeitig nach Mitteleuropa, nach Österreich gekommen und ein Teil der Ambraser Sammlung geworden wäre – und jetzt im Museum in Wien ist –, diese selbstverständlich auch nicht mehr existieren würde. Solche Kronen gab es nämlich zigfach oder hundertfach – das wissen wir natürlich nicht genau. Sie waren kultische Gegenstände und sind alle verschwunden. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)
Jetzt würde ich sagen: Möge das mexikanische Volk unter Conchero-Tänzer Gomora, der aus diesem Rückgewinnungsanliegen eine Art Weltbusiness gemacht hat und immer auf dem Stephansplatz herumtanzt, glücklich sein, dass die Krone in Österreich erhalten ist. Die Krone ist nicht auf illegitime Weise in den Besitz des österreichischen Staatseigentums gelangt. Jetzt kann man natürlich noch Anstrengungen geistiger Art unternehmen, dass man irgendwelche Zeichen setzen muss, es kommt ein Gedenktag und die Mexikaner waren gegen den Einmarsch von Hitler. – Das ist alles wunderbar. Aber ich bin trotzdem nicht dafür, dieses Abkommen zu unterzeichnen.
Und die Erklärung, damit sollen Immunitätsgarantien für die Leihgegenstände und deren unverzügliche Rückführung nach Ende der vereinbarten Ausstellungsdauer einhergehen und abgeschlossen werden – na, solche Garantien kennen wir schon zur Genüge: Beschlagnahme von Bildern, die dann auf dem amerikanischen Kontinent verblieben und durch jahrelanges Prozessieren zurückgekommen oder nicht zurückgekommen sind. Das ist alles Einlassungsfahrlässigkeit. Daher: Wehret den Anfängen!
Wir von der FPÖ können dem bedauerlicherweise nicht zustimmen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
21.04
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Großruck. – Bitte.
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