Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 912

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österreichischen Landwirtschaft im Allgemeinen und jenes der österreichischen Milch­bauern im Speziellen auf Dauer zu sichern.“

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(Beifall bei der FPÖ.)

Sehr geschätzte Damen und Herren, es ist notwendig, den Bauern zu helfen, denn Banken bekommen Geld, viel Geld, und die Bauern bekommen immer weniger für mehr Arbeit. Die Bauern sind die Kulturträger unserer Landschaft. Wie würde unsere Landschaft aussehen, würden unsere Bergbäuerinnen und Bergbauern nicht mit viel Fleiß und Mühe dort arbeiten? (Beifall bei der FPÖ.)

Die Gefahr ist sehr groß, dass immer mehr ihre Höfe aufgeben – dies bestätigt auch der Grüne Bericht. Ein Vergleich von 2006 und 2007 zeigt, dass mehr als 1 600 Berg­bauern aufgegeben haben. So kann es nicht weitergehen.

Die Milchbauern, meine sehr geschätzten Damen und Herren, bekommen einen Hun­gerlohn, wie Klubobmann Strache heute gesagt hat, für ihr Produkt Milch. Da muss sofort geholfen werden, sonst ist es zu spät! (Beifall bei der FPÖ.)

Immer mehr Betriebe geben auf. Es ist so schon schwierig, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für den Hof zu finden. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass die Nebenerwerbslandwirte eine enorme Doppelbelastung mit Beruf und Hof haben, und da insbesondere die Bäuerinnen. Wer soll sich das in Zukunft noch antun, nämlich einen Hof führen, wenn nichts herausschaut? (Beifall bei der FPÖ.)

Gestern oder vorgestern war in der Zeitung zu lesen, dass Tausende Bergbauern vom Ruin betroffen sind – und genau so ist es, meine sehr geschätzten Damen und Herren.

Für unsere Milchbauern muss eine Soforthilfe eingeführt werden, und für die gesamten landwirtschaftlichen Betriebe müssen die Ausgleichszahlungen so angepasst werden, dass es sich wieder lohnt, Bauer zu sein! (Beifall bei der FPÖ.)

14.33


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Doppler, Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Beibehal­tung der Milchquote

eingebracht im Zuge der Debatte über den Tagesordnungspunkt 2, Bericht des Bud­get­ausschusses über die Regierungsvorlage (111 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Bundesfinanzgesetz 2009 samt Anlagen erlassen wird (200 d.B.), Untergliederung UG42 und UG43 – Landwirtschaft, - in der 23. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 29. Mai 2009

Die europäische Milchwirtschaft befindet sich nicht nur in der Krise, sondern nimmt, wenn man sich diverse internationale Studien vor Augen führt, für die betroffenen Milchbauern existenzbedrohende Ausmaße an. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Zum einen spielt die momentane Marktsituation, konkret die Überschwemmung des europäischen Milchmarktes eine bedeutende Rolle, da die Relation zwischen Angebot und Nachfrage nicht mehr gegeben ist. Weiters stellen natürlich die Absenkung des Lieferantenmilchpreises oder die ungerechte Verteilung von Fördermitteln gewichtige


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