Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 399

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es schon für eigenartig, dass die SPÖ gemeinsam mit den Grünen Demonstranten ge­gen ihr eigenes Budget organisiert und auf der Tribüne platziert und dass noch dazu auch noch sehr viele ausländische Studierende dabei waren, die unseren heimischen Studenten den Platz versitzen. (Abg. Mag. Gaßner: Ausländische?! Ein Wahnsinn!) Da­mit haben Sie gezeigt, was Sie im Bereich der Uni-Politik, der Studentenpolitik wirklich für Ziele verfolgen, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Woher wissen Sie, dass das ausländische waren?)

Zum Herrn Finanzminister und zur Österreichischen Volkspartei. – Ich habe mitgezählt, wie oft Herr Finanzminister Pröll in den letzten Monaten das Wort „Krise“ verwendet hat. Ich habe bei der Zahl 1 000 zu zählen aufgehört, meine Damen und Herren, und sage Ihnen ganz offen: Die Menschen dieses Landes haben sehr wohl verstanden, dass wir eine Wirtschaftskrise durchleben. Die Menschen dieses Landes verstehen und ak­zeptieren auch, dass wir sparen müssen, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Aber die Menschen dieses Landes verstehen nicht, warum sie für eine Krise zur Kas­se gebeten werden, die sie nicht verursacht haben. Die Menschen dieses Landes ver­stehen nicht, warum sie zur Kasse gebeten werden und die wahren Verantwortlichen ungeschoren davonkommen. Und sie fordern daher zu Recht, dass nicht an der fal­schen Stelle, sondern an der richtigen Stelle gespart wird, meine Damen und Herren.

Unserer Ansicht nach ist es, wenn man zum Beispiel an die Belastungen für die Fami­lien mit Kindern denkt – Frau Staatssekretärin für Dolce & Gabbana (Ruf bei der SPÖ: Völlig niveaulos!), vielleicht sagen Sie noch etwas dazu –, wenn man an die Belastun­gen für die Pendler und die Pflegebedürftigen denkt, wenn man an die Belastungen für die Pensionisten denkt, kein Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoran­schlages für das Jahr 2011, wie es im Titel heißt, sondern dann muss der Titel dieses Gesetzes anders lauten.

Daher bringen auch die Abgeordneten Bucher und Petzner folgenden Abänderungsan­trag zum Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Petzner, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

„Der Gesetzesvorschlag wird wie folgt geändert:

Der Titel wird wie folgt geändert:

Die Wortfolge „Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoranschlages für das Jahr 2011“ wird durch die Wortfolge „Bundesgesetz über das Belastungspaket für das Jahr 2011“ ersetzt.

*****

Das ist es nämlich, was Sie hier heute vorlegen! Es ist kein Bundesvoranschlag, es ist ein Belastungspaket für die Österreicherinnen und Österreicher, die die Verfehlun­gen Ihrer Politik ausbaden müssen. (Abg. Hagenhofer: Wie war das mit der Hypo Al­pe-Adria?)

Ich verweise in diesem Zusammenhang, zur Begründung dieses Antrags, auch auf die Richtlinien des Bundeskanzleramts, wo eindeutig festgehalten ist, dass ein Bundesge­setz und der Titel eines Bundesgesetzes auch den Gegenstand, den Inhalt des Geset­zes wiedergeben müssen. Und wenn man sich den Inhalt des Budgetgesetzes an­schaut, wird man feststellen, es handelt sich um keinen Bundesvoranschlag, sondern um ein inakzeptables Belastungspaket für die Österreicherinnen und Österreicher. Neh-


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