Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 149

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rund € 216 Millionen sowie den Abbau von 3.100 Arbeitsplätzen verursacht. 85% der steirischen Hotelerie- und Gastronomiebetriebe sehen mit einer Erhöhung der Umsatz­steuer auch ein Ansteigen der Preise in der Branche verbunden.

Auch die geplante Grunderwerbsteuererhöhung ist nichts anderes als ein Anschlag auf schwer erarbeitetes Vermögen. Künftig soll nicht mehr auf Basis von Einheitswerten berechnet werden, sondern auf Basis von Verkehrswerten. SPÖ und ÖVP gefährden mit ihren geplanten Maßnahmen Arbeitsplätze. Viele Unternehmensnachfolger werden Kredite aufnehmen müssen, um den Betrieb weiterführen zu können und Arbeitsplätze zu erhalten. Verfahrensvereinfachungen lassen dagegen auf sich warten. Der Wirt­schaftsstandort wird weiter geschwächt. So wollen nur mehr 44% der steirischen Gastronomen ihren Kindern die Übernahme des elterlichen Betriebs empfehlen.

Egal wie SPÖ und ÖVP tarnen und täuschen wollen, es gibt neue (Vermögens-)Steu­ern. Der nächste Wählerbetrug steht kurz vor der Umsetzung. Mehr als beachtlich ist die darin zum Ausdruck kommende Selbstaufgabe der ÖVP und ihrer lange propa­gierten Werte. Die Vorschusslorbeeren für Finanzminister Schelling verbrennen im roten Feuer der Umverteiler und Subventionsritter.

Rauchen Ja oder Nein? = 100 Millionen Euro in den Ofen geschleudert!

„Wäre ich Wirt, würde ich mich auch gefrotzelt fühlen.“

LH Hans Niessl am 15.04.2015 zum Rauchverbot

Ein Beweis für ein Regierungsversagen mit finanziellen Auswirkungen für die Steuer­zahler ist neben der Umsetzung der „Speisekartenverordnung“ bzw. Allergeninforma­tions­verordnung das Dauerthema Rauchen in der Gastronomie. Geschätzte € 100 Mil­lionen haben Wirte durch eine verfehlte Gesetzgebung im Zuge der geforderten Umbau­maßnahmen zur Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereichen im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt. Immerhin warb ÖVP-Chef und Vizekanzler Mitter­lehner persönlich auf Plakaten für die Umbaumaßnahmen. Nun droht ein abso­lutes Rauchverbot. Versprechen der Bundesregierung, dass die geplanten Maßnah­men nicht zu Schäden für die betroffenen Wirte führen werden, sind nunmehr mit Vorsicht zu genießen. Wenn es trotz aller Proteste gleichwohl zu einem kompletten Rauchverbot kommen sollte, müssen die betroffenen Wirte Eins-zu-Eins entschädigt werden. Es kann nicht sein, dass das Unvermögen der Bundesregierung wieder zu finanziellen Einbußen für die Unternehmer führt – Vertrauensschutz ist ein Wesens­merk­mal für einen funktionierenden Wirtschaftsstandort und ist daher sicherzustellen. Die aktuellen Raucherschutzregelungen sind zumindest als etablierte Interessen­abwägung zwischen Wirte- und Nichtraucherinteressen anzuerkennen und geben eine gewisse Wahlfreiheit für Bürger und Wirte. Die geplante Abkehr von der derzeitigen Regelungssystematik stellt eine Einkehr in eine eigentlich grüne Verbotspolitik dar – liberal ist anders!

Und wieder werden die drohenden Folgen nicht ausreichend berücksichtigt: Wie ist beispielsweise mit der drohenden örtlichen Verbannung der Raucher umzugehen? Auf derartige Fragen gibt es noch keine Antworten. Das kann nach den bisherigen Erfah­rungen mit der Bundesregierung sehr teuer für die Betroffen werden. Nicht­raucher­schutz kann nicht mittels einem generellen Rauchverbot in Lokalen garantiert werden! Die Politik ist gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten, damit Jugendliche nicht mit dem Rauchen beginnen.

An die Vernunftbegabten in SPÖ und ÖVP: Schützt das Unternehmertum!

Selbst aus Reihen der ansonsten wenig unternehmerfreundlichen SPÖ kommt erheb­liche Kritik am Unternehmerbelastungspaket der Bundesregierung. Niemand geringerer als Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl sprach am 15.04.2015 von „großen


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