13.37

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Spoštovana Visoka Hiša! Sehr geehr­ter Herr Präsident! Sehr geehrte Bundesregierung! Frau Ministerin! Vertreter der Volks­anwaltschaft und des Rechnungshofes! Wir Minderheiten sind der sogenannte Added Value in Österreich, wenn es um unsere Sprachen geht, wenn es um die Kultur geht, wenn es um das Gestalten eines neuen gemeinsamen Narrativs der österreichischen Identität geht. (Die Rednerin setzt ihre Ausführungen in slowenischer Sprache fort.) – So heißt der Satz, den ich auf Deutsch gesagt habe, in meiner Muttersprache Slowenisch, und es ist schon etwas Besonderes, auch als Minderheitenangehörige dem Nationalrat anzugehören, vor allem in einer Zeit, in der es uns gelungen ist, die Volksgruppenförde­rung – im letzten Jahr – zu verdoppeln; heuer spüren wir schon, wie sehr dieses Geld durch die Volksgruppenorganisationen über alle Bundesländer, in denen sie leben und wirken, angenommen worden ist.

Dieses Geld der Volksgruppenförderung gestaltet das Leben der österreichischen Volks­gruppen wesentlich. Es leistet seinen Beitrag zur Kultur, die in Österreich bereits höchst ausgezeichnet wurde, es leistet seinen Beitrag zur Bildung, und diese Förderung leistet einen großen Beitrag zur Medienlandschaft der österreichischen Volksgruppen. All das ist uns gemeinsam gelungen. Da gilt ein großes Dankeschön der zuständigen Abteilung im Bundeskanzleramt, die im letzten Jahr auch aufgrund der Pandemie wirklich Großes geleistet hat, mit einem Selbstverständnis durch diese Zeit geleitet hat und den Orga­nisationen ermöglicht hat, auch während der Pandemie diese kulturelle Vielfalt mit mo­dernsten Ideen gestalten zu können.

Warum war und ist diese Verdoppelung der Volksgruppenförderung für die Organisa­tionen so wichtig? – Weil es eben nicht reicht, Volksgruppen in ihrer Struktur nur zu er­halten. Nein, es geht vor allem um die Förderung, um das Empowerment, um diese Or­ganisationen auch in das Jahr 2022 und die folgenden Jahre zu führen. Ich finde, mit der neuen Wirkungsorientierung wird uns das auch sicherlich gelingen, denn das Angebot der Volksgruppenorganisationen ist umfassend. Es reicht vom Kindergarten, von der Be­treuung von Kleinstkindern bis hin zu Erwachsenenbildung, da sprechen wir von Thea­tergruppen, die in Österreich und international höchstes Niveau erreichen, da sprechen wir davon, dass Sprachen erhalten werden, die in unserem Alltag eigentlich viel zu wenig gewürdigt werden. (Die Rednerin setzt ihre Ausführungen in slowenischer Sprache fort.)

Die eigentliche Frage betreffend Wirkungsorientierung ist aber, ob unsere Kinder unsere Minderheitensprachen noch aktiv sprechen, und wir haben es uns als gemeinsames Ziel gesetzt, gerade in diesen Bereichen – der Förderung von Kindern, der Förderung von Sprachen in der Kinderbetreuung – auch im Rahmen der Volksgruppenförderung einen Schwerpunkt zu setzen.

Ich bin überzeugt davon, dass wir Minderheiten eine Visitenkarte Österreichs sind. Ge­stalten wir sie vielsprachig! Fürchten wir uns nicht vor den Sprachen Österreichs und fürchten wir uns nicht vor den Menschen, die in vielerlei Hinsicht mehr Kompetenz zei­gen! Machen wir sie zum Teil unserer Gesellschaft! Gerade bei den Volksgruppen wer­den wir sehr viele Modelle finden, wie uns Integration auch in anderen Bereichen gut gelingen kann. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.41

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Ing. Reinhold Einwallner. – Bitte, Herr Abgeordneter.