14.13

Abgeordnete Petra Vorderwinkler (SPÖ): Herr Vorsitzender! Herr Minister! Wertes Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Wir werden dieser Vorlage, der Sammelnovelle nicht zustimmen, und zwar aus folgenden Gründen: Zum einen ist die Sommerschule in der vorliegenden Form pädagogisch nicht sinnvoll, denn aus der Schulpraxis kann ich berichten, dass zum Aufholen von Versäumtem eine Zeit von zwei Wochen in einer Gruppe von unterschiedlichen Kindern mit unterschiedlichem Leis­tungs­stand, noch dazu im Rahmen eines Projektunterrichts, wirklich nicht zielführend ist. Sogar mit viel Erfahrung braucht man einige Tage, um zu sehen, wo die Kinder stehen, was sie brauchen, und dann sind die zwei Wochen um. Also zum Aufholen von Ver­säumtem ist das wirklich nicht zielführend.

Noch dazu ist nicht geklärt, ob und wie Lehramtsstudierende fachlich begleitet werden, denn wissenschaftliche Erkenntnisse der Arbeiterkammer zeigen, dass der alleinige Einsatz von nicht geprüften Lehrkräften einen nur minimalen Erfolg erzielt – im Gegen­satz zu jenem von geprüften Lehrkräften. Auch die ÖH kritisiert, dass die Lernerfolge in diesem Zeitraum gering bleiben werden. Den einzigen Vorteil wird es vermutlich für die Studierenden geben, die in der Pandemiezeit versäumte Praxiszeit nachholen können.

Es gibt Best-Practice-Beispiele – ganztägig, pädagogisch sinnvoll und evaluiert –, und zwar aus Wien, und da stellt sich die Frage, warum solche Modelle nicht übernommen werden – einerseits vermutlich, weil sie von der Opposition kommen, und andererseits wahrscheinlich, weil man das Geld nicht zur Verfügung stellen möchte.

Zum zweiten Punkt, zur digitalen Grundbildung als Pflichtfach: Da ist nicht ganz klar, was damit eigentlich gewollt wird. Aus unserer Sicht gibt es dazu noch keine Lehrpläne, und es scheint eine kosmetische Maßnahme als Ergänzung zur Ausrollung der digitalen Endgeräte für diese Schulstufe zu sein.

Zum dritten Punkt, Schulversuch Aufbaulehrgang für Elementarpädagogik im Rahmen der Fachschule: Das ist zwar als Idee gut, jedoch gibt es das Berufsbild dafür noch gar nicht, und die Frage ist: Werden die Absolventinnen und Absolventen als Helferinnen und Helfer angestellt? Dafür sind drei Jahre Ausbildung dann doch ein wenig viel. Von ÖVP und Grünen kommen immer wieder nur einzelne Pilotprojekte, die weder die Qualität verbessern, noch nachhaltige Lösungen bieten. In dieser Form hilft das bei den massiven Problemen einfach nicht, weder in der Elementarpädagogik noch in den Schulen und auch nicht gegen den Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen. Das Motto ist hier immer: Hauptsache, es kostet nichts. – Wir haben mehrfach Vorschläge gemacht, die nicht einmal gehört werden. Bei diesen halbherzigen Ausführungen werden wir daher nicht zustimmen.

Zum Schluss darf ich allen Pädagoginnen und Pädagogen für ihren Einsatz in dieser schwierigen Zeit danken und ihnen und allen Schülerinnen und Schülern und auch den Eltern erholsame, friedliche Feiertage wünschen und uns allen hier ein besseres Jahr, als es dieses war. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

14.16

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Dr. Rudolf Taschner. – Bitte, Herr Abgeordneter.