17.41

Abgeordnete Mag. Faika El-Nagashi (Grüne): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich kann mich meinen VorrednerInnen anschließen und freue mich sehr darüber, dass alle Fraktionen hier diesen Beschluss mittragen. Ich glaube auch, dass es gut und richtig ist, dass wir nicht im Kleinen oder quasi im Hintergrund versu­chen, eine Änderung, eine Verbesserung oder einen Ausbau zu bewirken, sondern durchaus diesen Weg gewählt haben.

Es war für mich auch sehr schön, wahrzunehmen, mit wie viel Bedacht, Einfühlungs­vermögen und auch Verständnis für die Situation in den Redebeiträgen aller Parteien über dieses Thema gesprochen wurde. Ich denke, dass das wichtig ist, einerseits für die Betroffenen, andererseits für die, die sich engagieren und in diesem Bereich seit Langem Arbeit leisten.

Es ist nichts Neues, das wir erfinden, aber wir möchten etwas ausbauen, nämlich die Rolle, die Religion und Seelsorge in der Haft einnehmen können, die Räume, die sie schaffen können. Es ist schon viel davon angesprochen worden, es kann ein Reflexions­raum, ein vertraulicher Raum hergestellt werden, aber es kann auch ganz konkrete Unterstützung bei der Resozialisierung, der Prävention gegen Radikalisierung und auch beim Schaffen von Perspektiven – Lebensperspektiven und Zukunftsperspektiven – ge­boten werden.

Es gibt bestimmte Bereiche, die ausgebaut werden können und müssen, weil trotzdem viel im Ehrenamt stattfindet, und zwar seit vielen Jahren. Das ist auch eine Überfor­derung für die Personen, die diese Arbeit leisten, gleichzeitig wird es dem Bedarf, der da ist, nicht gerecht. Das heißt, der Zugang wäre, bestimmte Bereiche – das ist einerseits die Einzelbetreuung, das ist aber auch Angehörigenarbeit – ausbauen zu können, dass es mehr Ressourcen gibt. Es passiert auch sehr viel mit dem Umfeld von Inhaftierten, und es ist auch eine Arbeit auf einer institutionellen Ebene, mit der Justizwache, mit den sozialen Diensten auf verschiedenen Ebenen und auch mit der Seelsorge der anderen Glaubensgemeinschaften zusammenzuarbeiten.

Es geht um einen Erfahrungsaustausch und darum, dafür den Raum zur Verfügung stellen zu können, aber auch darum, strukturelle Informationen zu vermitteln, sei es jetzt über Besuchstage oder Kontaktmöglichkeiten. Es geht im Weiteren darum, so etwas auch flächendeckend und bedarfsorientiert anbieten zu können, das heißt, auch den Be­dürfnissen der Inhaftierten entsprechend die Ressourcen der unterschiedlichen Glau­bensgemeinschaften zu stärken.

In diesem Sinne unterstützen wir die Verhandlungen und das Bundesministerium bei diesem Anliegen. Mein Dank geht auch an diejenigen, die da bereits tätig sind und das seit vielen, vielen Jahren zum großen Teil auch ehrenamtlich machen. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.43

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hans Stefan Hintner. – Bitte.