14.44

Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmitglieder! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lie­be Zuseher oben auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Ich möchte jetzt als Tirolerin ganz kurz auf Kollegin Seidl replizieren.

Kollegin Seidl hat gesagt, wenn man sich in Tirol etwas Neues für den Tourismus einfallen lassen will, dann kommt jedes Mal ein Skilift heraus. (Zwi­schenruf der Abg. Seidl.) Also das möchte ich wirklich von uns Tirolern weisen. Ich möchte Ihnen gerne aus meinem Heimatbezirk erzählen, was da in letzter Zeit Neues gemacht worden ist. (Abg. Ragger: ... Sessellift ...!) Wir haben einen Weitwanderweg und einen Weitradlweg kreiert; wir haben auf den Ber­gen Wege für behinderte Menschen, die im Rollstuhl oder mit Beeinträchtigun­gen unterwegs sind, gebaut; wir haben zwei Schrägaufzüge auf eine Burg gebaut. Wir haben eine Therme gebaut, die als eine Art Wellnesscenter verwendet werden kann. Wir bieten Exkursionen in unseren Naturpark mit Naturführern, mit Wanderführern und viele andere Dinge mehr. Das hat alles nichts mit einem Skilift zu tun. Deswegen wollte ich das jetzt unbedingt korrigieren, um die Ehre der Tiroler Touristiker, die sich sehr viele Dinge neben den Skigebieten einfallen lassen, zu retten.

Insgesamt wollte ich aber eigentlich den Tourismus aus einer anderen Sicht betrachten, nämlich aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger. Bei mir im Bezirk oder überhaupt in meinem Wahlkreis ist es so, dass sehr viele Handwerks- und Gewerbebetriebe Stellenanzeigen mit dem Slogan „Arbeiten, wo andere Ur­laub machen“ schalten. Ich glaube, das ist ein wichtiger Aspekt des Touris­mus. Unser schönes Land stellt nicht nur einen USP für Menschen, die zu uns kommen, für die Touristen, sondern auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dar.

Was will ich damit sagen? – Wir müssen uns das schon immer wieder vor Augen halten, dass wir als Gesellschaft mehrfach vom Tourismus profitieren: nicht nur von den Wirtschaftseinnahmen, sondern wir als Bürgerinnen und Bürger können Infrastruktur nutzen, können Freizeitangebote nutzen, die es ohne den Tourismus in dieser Form in den dünn besiedelten Tälern nicht geben würde. Das heißt – Conclusio –: Auch wegen dem Tourismus gibt es bei uns in Österreich hohe Lebensqualität.

Mir ist allerdings auch bewusst, dass es da und dort Entwicklungen gegeben hat und auch noch gibt, die hinterfragt werden müssen, die man kritisch betrach­ten sollte. Die Bevölkerung wünscht sich auch hin und wieder, mehr in tou­ristische Entwicklungen eingebunden zu werden. Deswegen bin ich so froh, dass mit unserer Frau Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler eine ausgespro­chene Fachfrau zuständig ist, die sehr empathisch und mit sehr viel Fingerspit­zengefühl die Diskussionen in die richtige Richtung lenkt. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Disoski.)

Ich möchte ein Beispiel nennen – bitte, Frau Kollegin Seidl, noch einmal zuhö­ren! –: Es sind im Budget 21,24 Millionen Euro für die gewerbliche Touris­musförderung vorgesehen. Da geht es genau um die Investitionen in ökologi­sche, soziokulturelle und ökonomische Nachhaltigkeit. Sie haben ja ver­misst, dass Geld dafür vorgesehen wird – da ist es. Es geht auch um gezielte Anreize, wie zum Beispiel den Nachhaltigkeitsbonus. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Disoski.)

14.48

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Rainer Wim­mer. – Bitte, Herr Abgeordneter.