18.57

Abgeordneter David Stögmüller (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Die Bundesjugendförderung ist ein zentraler Bestandteil der jugendpolitischen Strategie unserer Regie­rung. Zur Erinnerung: Die Bundesjugendförderung finanziert mit über 10 Millio­nen Euro sämtliches außerschulische Engagement, nämlich alles von den Pfadfindern bis zur Blasmusik. Dazu zählen 1,5 Millionen Vereinsmitglieder in ganz Österreich. Jährlich werden von diesen Organisationen 250 000 Kin­der und Jugendliche erreicht und gefördert.

Ich möchte auch betonen, dank grüner Regierungsbeteiligung durften wir letztes Jahr den Meilenstein feiern, die Bundesjugendförderung – und das zum ersten Mal in ihrem 21-jährigen Bestehen – zu valorisieren und die Mittel um 20 Prozent zu erhöhen. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Brandweiner.)

20 Prozent sind nicht wenig, sondern sehr viel, muss man sagen, und heuer wur­den sie wieder um 10 Prozent erhöht – um 10 Prozent! Das ist nicht ohne, sondern das ist wirklich viel. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Brandweiner.) Damit hat diese Regierung auch ein ganz klares Zeichen gesetzt: Die För­derung der nächsten Generation ist nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern sie fließt in konkrete, aktive und handfeste Politik im Zeichen der Jugendlichen und der jungen Menschen, die in Österreich sehr viel Engagement zeigen. (Beifall bei den Grünen.)

Die angemessene Förderung von außerschulischer Jugendarbeit und ‑beteili­gung ist uns aus zwei Gründen besonders wichtig: zum einen, weil es klar ist, dass sich der absolute Großteil der Vereine und Organisationen, die von dieser Strategie etwas haben, auf die unermüdliche Arbeit von Freiwilligen und Ehrenamtlichen verlässt. Zum Beispiel haben die Pfadfinder, ich habe sie vorhin schon erwähnt, 7 304 ehrenamtliche Mitglieder und verfügen über 3,5 Vollzeitäquivalente auf Bundesebene. Das ist wirklich nicht viel. Das ist also extremes Engagement – vielen Dank dafür. (Beifall bei den Grünen.)

Das ist aber ein Beispiel, das verdeutlicht, dass diese Organisationen ohne Freiwilligenarbeit, die wir unterstützen und anerkennen müssen, nicht überleben können. Deswegen ist es so wichtig, dass wir dieses ehrenamtliche Engage­ment auch weiter unterstützen, und da hat die Bundesregierung in ganz vielen Punkten auch etwas weitergebracht. Das ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Gesellschaft. (Beifall bei den Grünen.)

Zum Zweiten ist heute klarer denn je, dass seit Corona jegliche Aktivitäten, die Kinder und Jugendliche körperlich, geistig und auch sozial fördern, einen neuen, einen umso wichtigeren Stellenwert erreicht haben, denn während der Pandemie waren es vor allem die Jüngsten unter uns, die am meisten unter der Isolation gelitten haben. (Abg. Schnedlitz: Und wer hat die Isolation zu verantworten?) Im Schuljahr 2021/2022 haben, so berichtet eine Studie, 22 Prozent aller Mädchen und 10 Prozent aller Burschen unter depressiven Symptomen gelitten. 31 Prozent der Mädchen und 19 Prozent der Burschen waren mit ihrem Leben nicht zufrieden.

Das im Auge zu behalten ist heute wichtiger denn je, denn obwohl die Isolation der Coronazeit zum Glück vorbei und Geschichte ist, hat sich die psycho­soziale Situation vor allem unter den Schüler:innen nicht wesentlich verbessert. (Abg. Schnedlitz: Ja, ein nachhaltiger Schaden!) Das ist eine Krise inmitten unserer Jüngsten, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Dass durch Freizeit­beteiligung nicht nur psychosoziale Probleme vermindert werden, sondern auch, wie in etlichen Studien belegt wird, Bereitschaft zur Offenheit, Demokra­tieverständnis und Teamfähigkeit langfristig gestärkt werden, das ist gera­de in Zeiten wie diesen ein ganz wichtiger Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden darf. (Beifall bei den Grünen.)

Daher ist es umso wichtiger, dass wir auch heuer wieder auf die Vereine und Organisationen achten, die damals wie heute die essenzielle Arbeit leisten, um die nächsten Generationen zu schützen und in ihrer Selbstentwicklung zu stärken. Das ist eine klare Aufgabe, die wir uns gestellt haben, und ich danke auch der zuständigen Staatssekretärin für ihr Engagement. Ich glaube, wir müssen aber noch viele Punkte weiterentwickeln. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.01

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Yannick Shetty. – Bitte, Herr Abgeordneter.