19.10

Abgeordneter Hans Stefan Hintner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Wer war Friedrich Julius Schüler? Wer war jener Mann, der am Mödlinger Friedhof ein größeres Mausoleum hat als der Retter des Wienerwaldes, Josef Schöffel? – Er war ursprünglich ein Elsässer, der nach Wien gekommen ist, der sich in Mödling niedergelassen hat und in Mödling gestorben ist. Er war der legendäre Generaldirektor der k.k. privilegierten Südbahn-Gesellschaft.

Mit seinem Namen ist der Bahnausbau in den Süden nach Triest, nach Abbazia verbunden. Mit seinem Namen sind Bauwerke, Hotels wie zum Beispiel das legendäre Südbahnhotel am Semmering in Niederösterreich verbunden. Ebenfalls mit seinem Namen verbunden ist der Umstand, dass man sich an alternative Triebwerke herangemacht hat, weil es nämlich in Istrien im Sommer durch die Kohle, die auf die Felder gefallen ist, immer wieder zu Bränden gekommen ist. So wurde erstmals der elektrische Antrieb bei Eisenbahnen ausprobiert. Auch das war im Bereich Mödling-Hinterbrühl, das war die erste elektrische Straßenbahn in Europa, die leider Gottes 1932 eingestellt worden ist.

Ohne die Initiative dieses Mannes könnten wir heute das Eisenbahnmuseum nicht füllen. Es ist einzigartig, es ist das österreichische Bahnmuseum. Ich danke an dieser Stelle ebenfalls herzlich dem ehrenamtlichen Verein, der sich darum kümmert. Es ist absoluter Konsens in diesem Antrag, dass wir das verkehrstechnische Erbe schützen und retten wollen. (Abg. Loacker: ...für meine Fraktion, dass wir nicht mit einem Bahnmuseum den Leuten die Zeit stehlen!) Auch wenn Kollege Spalt jetzt hier die Bundesregierung kritisiert, finde ich es als Parlamentarier doch schön, wenn einmal eine Allparteieninitiative aus dem Parlament kommt. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Die konkreten Umstände sind bereits genannt worden. Ich darf wieder ganz kurz nach Mödling kommen, weil wir auch dort ein Verkehrsmuseum haben – es gab ja von Mödling die Flügelbahn nach Laxenburg, in den Kaiserbahnhof selbst –, wo ähnliche Probleme auftreten. Oft scheitert es nicht nur an der Finanzierung, sondern am Miteinander. Ich habe schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht: Damit die ehrenamtlichen Funktionäre dieses Museum überhaupt bedienen können, müssen sie praktisch über den gebührenpflichtigen Parkplatz der Österreichischen Bundesbahnen, wo es anscheinend nicht möglich ist, dass fünf, sechs ehrenamtliche Funktionäre mit ihren Kennzeichen erfasst und von diesen Gebühren ausgenommen werden.

Wir sind uns einig: Wir unterstützen das verkehrstechnische Erbe Österreichs und wir sind ebenfalls daran interessiert, dass möglichst rasch die notwendigen Mittel und organisatorischen Angelegenheiten in die Gänge kommen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.13

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Eva Blimlinger. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.