20.10

Abgeordneter Mag. Peter Weidinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lieber Österreicherinnen, liebe Österreicher! Dieses Parlament ist ja ein offenes Haus, wo Tausende Menschen aus der Republik hereinströmen, um sich selbst ein Bild von der Politik zu machen, wie wir hier miteinander diskutieren, um gute Lösungen zu finden und Entscheidungen zu treffen, um die Lebensverhältnisse der Österreicherinnen und Österreicher zu verbessern.

So habe ich heute einen frisch gebackenen Pensionisten getroffen, der bei der Firma Kostmann gearbeitet hat. Er stammt aus Maria Saal und hat mir voller Stolz erzählt, dass er die letzten Jahre auf einer großen Baustelle war, nämlich der Koralmbahn, und dass es ihn gefreut hat, dass er da seinen Beitrag geleistet hat, die Heimat zu erweitern und neue Chancen auch für die nächsten Generationen zu schaffen.

Das war genau dieser Stolz, den ich auch am Anfang dieser Woche beim Durchstich der zweiten Tunnelröhre an der Grenze beim Karawankentunnel von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der österreichischen und slowenischen Seite erlebt habe, weil da viele Erinnerungen an eine Zeit vor über 30 Jahren, als die Erinnerungen an das kommunistisch geführte Tito-Jugoslawien noch frisch waren, wo die Menschen keinerlei Freiheiten hatten, hochgekommen sind.

Dann hat man die Entscheidung getroffen, in dem frischen, freien Slowenien mit dem Karawankentunnel eine neue Verbindung nach Österreich zu schaffen, und das ist ein Symbol der Freiheit. Infrastrukturen verbinden Menschen, sie verbinden Nationen, sie verbinden Gesellschaften und sie verbinden jetzt Kärnten und die Steiermark mit dem Koralmbahntunnel.

Deswegen ist es auch wichtig, dass wir diese Anliegen der Bevölkerung ganz ernst nehmen, wie zum Beispiel am Plöckenpass. Eine Hangrutschung hat dort im Dezember die Passage verhindert. Ich durfte hier aus aktuellem Anlass im Dezember auch an Bundesministerin Gewessler appellieren, dass sie dieses Thema ernst nimmt und in ihre Gespräche mit dem italienischen Kollegen mitnimmt.

Ich kann Ihnen heute berichten: Es haben auf Initiative unseres Landeshauptmannstellvertreters, Martin Gruber, viele Treffen stattgefunden und wir arbeiten da an einer nachhaltigen Lösung, denn das braucht das Gegendtal, das braucht Hermagor, das braucht oben der Plöckenpass, das braucht Oberkärnten.

Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit aber auch darauf lenken, was es bedeutet, wenn wir gute Infrastrukturen haben.

Nehmen wir die Susi aus dem Gegendtal her, das ist in Villach-Land! Sie studiert Biologie in Graz und ist begeistertes Mitglied der Landjugend. Ihr ist es jetzt möglich, mit der neuen Koralmbahn in einer Pendelbewegung von 70 Minuten ihre berufliche Ausbildung in Graz zu genießen und dabei keine Probe der Landjugend im Gegendtal zu verpassen.

Oder denken wir an Mario, einen IT-Techniker, der dann in Klagenfurt arbeiten kann (Abg. Michael Hammer: Das ist der, der 2 Meter groß ist!), seine sozialen Kontakte in Graz nicht vernachlässigt, aber mit seinen Ideen, mit seinem Innovationsgeist auch zusätzliche, frische Ideen nach Kärnten bringt.

Oder die rüstige Pensionistin Maria aus Krumpendorf: Ihr Sohn, Tobias, hat eine liebe Steirerin kennengelernt und ist in der Gemeinde Lang – beim Herrn Bürgermeister Schnabel – verheiratet. Sie kann die Drillinge von ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter besuchen, kann in 45 Minuten Fahrzeit einen schönen Pullover stricken, und wenn sie nicht fertig wird, fährt sie ja auch wieder nach Hause. Oder die drei Kinder können einmal übers Wochenende zur Oma an den Wörthersee und das Ehepaar hat auch einmal eine schöne Zeit für sich.

Sie sehen, meine Damen und Herren, welche Möglichkeiten sich da ergeben.

Abschließend möchte ich zum Ausdruck bringen, wie wichtig es ist, dass wir diese Bürgeranliegen auch umsetzen, wie jenes zur Lavanttalbahn, für die sich Kollege Johnny Weber ganz massiv einsetzt, und das er heute noch präsentieren wird.

Wir beweisen damit, dass die demokratische, liberale Demokratie, unsere von Freiheit und von Selbstbestimmung gestaltete Gesellschaft das beste Lebensmodell für die Menschen ist, weil sie an das Beste appelliert und ihnen Freiheit und Selbstbestimmung gibt. (Abg. Stöger: Die Grenzen müsst ihr halt aufmachen!)

Dafür setzen wir uns ein, das ist gesunde Politik der Mitte. Mit uns können Sie rechnen, dass wir diesen Traum im Interesse der Menschen von Südösterreich auch umsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

20.15

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Rudolf Silvan. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.