12.09

Abgeordneter Christoph Stark (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher hier im Hohen Haus! Ich darf vorweg namens meines Kollegen Laurenz Pöttinger die Tafelrunde Pernstein mit Franz Pachleitner an der Spitze herzlich begrüßen. Willkommen im Hohen Haus! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Ein Satz zu meiner Vorrednerin, Kollegin Schmidt: Bei der Übergewinnsteuer vergessen Sie aber zu erwähnen, dass die Energiekonzerne über die Dividende einen großen Beitrag zum österreichischen Budget geleistet haben, womit wir auch wiederum den Sozialstaat finanzieren. (Abg. Schmidt: Ja, eine Steuer für die Stromkunden ist das!) Das kann man nicht ganz vernachlässigen. Und: Wir haben mit der Stromkostenbremse für die Menschen auch etwas betreffend den Energiepreis getan. (Abg. Matznetter: Nur habts das Gas vergessen! – Abg. Schmidt: Eine Steuererhöhung der Stromkunden, gratuliere!) Momentan zahlen wir 10 Cent. Ich glaube, das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. (Beifall bei der ÖVP.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es geht auch jetzt um das Thema Energie, in einem Zusammenhang, den wir vielleicht nicht immer ganz so sehen, nämlich mit der künstlichen Intelligenz. Wir alle nutzen sie. Google ist dabei, die KI auch in seine Suchmaschinen einzubauen, was bedeutet, dass die KI auch da für Energieverbräuche sorgt. Mithilfe von KI haben wir in Gleisdorf, in meiner Stadt, unsere Stadt vermessen lassen, um den Versiegelungsgrad auf Quadrat­zentimeter genau zu bestimmen, und die KI ist in der Medizin eigentlich nicht mehr wegzudenken.

KI braucht aber unheimlich viel Energie. Chat-GPT zum Beispiel benötigt am Tag gleich viel Strom wie 17 000 US-Haushalte. Das ist unvorstellbar. (Abg. Loacker: Das ist, weil ...!) Ein Training eines Sprachmodells verursacht einen so hohen CO2-Verbrauch wie fünf Verbrennermotoren über ihre gesamte Lebenszeit. Auch das ist eine unvorstellbare Summe.

Will heißen: So bequem KI mit all ihren Anwendungen für uns ist, so viel Energie wird durch die KI verbraucht. Das bedeutet auf der anderen Seite: Wir brauchen, um diese Technologie zu bedienen, Rechenzentren über die Welt verteilt, auch in Österreich, Rechenzentren, die diese Datenströme lenken und produzieren können; und diese Rechenzentren verbrauchen natürlich eine Unmenge an Energie.

Nun beschließen wir heute hier im Hohen Haus mit der Änderung des Bundes-Energieeffizienzgesetzes die Umsetzung einer EU-Richtlinie, für die eine Frist bis Mitte Mai 2024 gilt, und damit wird genau geregelt, dass diese Rechenzentren eben Bericht ablegen müssen, wie viel Energie sie wo verbrauchen und welche Maßnahmen sie treffen, um Energie zu sparen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist keine Knebelung, das ist ein notwendiger Schritt, um diesen Energieverbrauch irgendwie in Schach zu halten, weil er exponentiell ansteigt. Diese Berichtspflicht soll auch eine Motivation für die Betreiber von Rechenzentren sein, darüber nachzudenken: Was kann man tun, um diesen Energieverbrauch zu optimieren? Was kann man technologisch tun, um diesem Energieverbrauch entgegenzuwirken? (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte daher um euer aller Zustimmung. Es ist keine Riesengeschichte, aber wir folgen damit in der Zeit, wie Kollegin Schmidt sagte, einer EU-Norm. Ich bin überzeugt davon, dass KI uns unser Leben lang begleiten wird, aber der Energieverbrauch dafür ist beträchtlich, und daher sollten wir auch Maßnahmen setzen, um diesen Energieverbrauch zu reduzieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.13

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Maximilian Linder. – Bitte.