12.44

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Ich darf kurz auf den Vorredner eingehen, Kollegen Wimmer, weil er sich ein bisschen über den Waldfonds lustig gemacht hat, so habe ich den Eindruck gehabt. Er hat davon gesprochen, dass sehr viel Geld für Holzlagerplätze verwendet wird.

Der Ausgangspunkt ist, dass wir insbesondere im Wald- und im Mühlviertel eine enorme Borkenkäferkalamität, -invasion gehabt haben und riesige Mengen von Holz geschlägert werden mussten, dass Familien ihre Existenz verloren haben, weil sie Forstwirtschaft betreiben und dort auf Generationen hinaus kein Holz mehr ernten können. Daher wurde der Waldfonds mit vielen Maßnahmen eingerichtet: Bestandsumbau, Neuaufforstung und, und, und. Und ein kleiner Teil davon ist die Errichtung von Holzlagerplätzen, weil die verarbeitende Industrie diese Menge Holzes nicht verarbeiten konnte. Damit das Produkt nicht vernichtet werden muss oder zugrunde geht, wurden diese Lagerplätze errichtet. Also bitte das nicht ins Lächerliche zu ziehen, das ist ja im gemeinsamen Interesse (Beifall bei der ÖVP), im Interesse der Arbeitnehmer in der Papierindustrie und der Waldbauern, der Forstwirtschaft. Darum ersuche ich bitte.

Zum Thema Ozon, von dem vorher auch gesprochen wurde: Luftreinhaltung ist natürlich ein zentrales Element, aber man muss sich ein bisschen auch an den Erfolgen aufbauen. In den Achtzigerjahren hat man festgestellt, dass die schützende Ozonschicht am Süd- und Nordpol, die die Menschen vor der schädlichen UV-Strahlung schützt, dünner wird. Damals ist der Begriff des Ozonlochs entstanden. Es war eine große Dramatik in der damaligen Diskussion. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass die Fluorchlorkohlenwasserstoffe die Auslöser waren. Wo waren die drinnen? – Praktisch in allen Spraydosen vom Fliegentod bis zum Autolack, in Lösungsmitteln, Kühlmitteln, Schaumstoffen, Reinigungsmitteln. Sie fanden eine enorm große Verwendung in der Industrie. Ab da hat die Industrie begonnen, sehr schnell umzustellen, und es ist durch große Kraftanstrengungen und auch durch Abkommen gelungen, dieses Ozonloch wieder zu schließen.

Ich meine, man soll sich an diesen Erfolgen aufbauen. Damals im Jahr 1985 sind in Wien die UNO-Vertragsstaaten zusammengekommen, und 1987 ist das Montrealprotokoll als erstes Umweltabkommen entstanden, infolgedessen konsequent, grenzüberschreitend an dem Problem gearbeitet wurde, und das hat einen Erfolg gebracht.

Bei diesem Abkommen, das wir hier diskutieren, ist es genauso: Ursprünglich wurde die Luftverunreinigung regional gesehen; Kollegin Rössler hat es erwähnt. Fischbestände in Skandinavien sind durch versauertes Wasser zugrunde gegangen. Dann hat man gemeinsame Kraftanstrengungen unternommen und in der Zeit des Kalten Krieges dieses Abkommen, das wir jetzt diskutieren, abgeschlossen. Es ist wichtig, dass man grenzüberschreitend zusammenarbeitet, dann können wir auch Erfolge haben. Man weiß, es ist im Umweltbereich mühsam, wenn man viele Interessen unter einen Hut bringen muss, aber neben dem Erfolg beim Ozonloch war ja auch die Bekämpfung des Waldsterbens ein positiver Aspekt, wo es gelungen ist, sauren Regen zu reduzieren, und, und, und. Das ist ein komplexeres Thema, weil natürlich Trockenheit und Bestandsumbau auch eine Rolle spielen, aber im Grunde ist es wichtig, dass man auf diesen Themen draufbleibt und sich dafür einsetzt, dass man die Umwelt schützt und damit die Gesundheit der Menschen sichert. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

12.48

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michael Bernhard. – Bitte.