11.55

Abgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren hier auf der Galerie und zu Hause! Herr Bundesminister! Kollege Wurm, also wenn ich eine Notsituation habe und vielleicht nicht ansprechbar bin, dann bin ich schon sehr froh, dass die Ärztinnen und Ärzte auf meine E-Card schauen können, welche Medika­mente ich nehme, welche Allergien ich habe. Also ich finde das durchaus sinn­voll. – Danke für die Initiative, Herr Bundesminister.

Ein wesentlicher Bestandteil – wir haben es jetzt eh schon gehört – ist, dass die Grundlage für den Vollbetrieb des E-Impfpasses geschaffen wird, die Anbindung der Rettungsdienste, der Hotline 1450 an Elga. Ein wesentli­cher Bestandteil ist auch das zentrale Impfregister, das der elektronischen Do­kumentation aller durchgeführten Impfungen sowie von impfrelevanten Informationen dient. Das ist auch nicht schlecht. Das heißt, dass auch impfrele­vante Vorerkrankungen, besondere Impfindikationen und medizinisch indizierte Antikörperbestimmungen umfasst sind.

Klarer ausgestaltet werden auch die Speicherverpflichtungen – das ist schon ausgeführt worden – der Gesundheitsdiensteanbieter der Elektroni­schen Gesundheitsakte Elga. Also müssen Entlassungsbriefe, Laborbefunde, Röntgenbilder, Medikationsdaten, Pflegesituationsberichte und Ergebnisberichte der Gesundheitsberatung nun einheitlich ab 1. Jänner 2026 gespeichert werden.

Manche empfinden das als Bedrohung. Ich empfinde es als Fortschritt, und wir werden wir diesem Gesetz zustimmen.

Was natürlich auch neu ist – was man dazusagen muss –: Es gibt nach wie vor die Möglichkeit, aus Elga auszusteigen. Neu gekommen ist jetzt, dass man auch bezüglich nur einzelner Arten von Elga-Gesundheitsdaten partiell Widerspruch einlegen kann.

Da, Herr Bundesminister, Ihr Credo digital vor ambulant vor stationär ist, möchte ich folgenden Entschließungsantrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Verena Nussbaum, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Telemedizin für die Kinderambulanz am LKH Stolzalpe jetzt!“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, sich für die rasche Umsetzung der Telemedizin am LKH Stolzalpe prioritär einzusetzen und alle notwendigen Schritte zu setzen, damit diese ehebaldig umgesetzt werden kann.“

*****

Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.58

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Verena Nussbaum,

Genossinnen und Genossen

Betreffend Telemedizin für die Kinderambulanz am LKH Stolzalpe jetzt!

Eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Gesundheitsausschusses über die Regierungsvorlage (2530 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Gesundheitstele­matikgesetz 2012, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Epide­miegesetz 1950, das Patientenverfügungs-Gesetz und das Suchtmittelgesetz geän­dert werden (2663 d.B.) TOP 6

Wie die Vielzahl der österreichischen Bezirke ist auch die Region Murau mit vielen Problemen konfrontiert, die auch auf andere ländliche Räume zutreffen - so manche davon aber mit ungleich größerer Auswirkung. Gerade in puncto medizini­sche Versorgung sind wir als politische Verantwortungsträger tagtäglich in der Pflicht, ein generationengerechtes und bestmögliches Zusammenleben, sowie eine reibungslose medizinische Versorgung unserer Bevölkerung in allen Bereichen sicherzustellen und die damit verbundenen Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Gemeinsam mit dem LKH Stolzalpe, allen niedergelassenen Ärzten, sowie der großteils ehrenamtlichen Mannschaft des Roten Kreuz Murau, wird unermüdlich daran gearbeitet, allen Murauerinnen und Murauern in jeglichen Notsituatio­nen die beste, schnellste und qualitativ hochwertigste Versorgung anzubieten und diese auch weiterhin zu gewährleisten. Doch die Schlinge in der medizini­schen Grundversorgung schnürt sich auch bei uns immer enger zu. Durch den perfekt geführten Pflegeausbildungsstandort am LKH Stolzalpe ist die Problematik zurzeit nicht im Pflege-, sondern vielmehr im Ärztebereich, im Bezirk Murau eklatant.

Gerade im fachärztlichen Bereich reduzieren sich die vorhandenen Strukturen jährlich enorm. Seit geraumer Zeit ist außerdem das Versorgungssystem im kinderärztlichen Bereich zu einem dauerhaften Problem geworden. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der stetig wachsenden Bedeutung von Telemedizin sehen wir es als unabdingbar an, dass das LKH Stolzalpe umgehend mit telemedizinischen Möglichkeiten ausgestattet wird.

Die rasche Implementierung telemedizinischer Dienste würde nicht nur die Effizienz der medizinischen Versorgung verbessern, sondern auch die Erreichbarkeit und Qualität der Gesundheitsversorgung, vor allem im kinderfachärztlichen Bereich, für die Bevölkerung in unserem Einzugsgebiet deutlich erhöhen. Deshalb braucht es die Bereitstellung von Ressourcen und die Entwicklung eines umfassenden Konzepts zur Integration telemedizinischer Anwendungen am LKH Stolzalpe, sowie die dafür nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen. Dies umfasst auch die Ein­richtung von Telekonsultationen für Patienten, sowie die Nutzung von Teleme­dizin für die Weiterbildung und den Austausch zwischen Fachärzten.

Telemedizinische Dienste bieten eine innovative Lösung, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Gebieten sicherzustellen. Insbesondere in abgelegenen Regionen wie der unseren kann die Telemedizin eine bedeutende Rolle spielen, indem sie den Zugang zu spezialisierten medizinischen Diensten verbessert, lange Anfahrtswege für Patienten reduziert und die Effizienz der Versorgung erhöht.

Die periphere Lage dieser Region und die damit verbundenen langen Wegstrecken, bringen genau diese brisante Problematik mit sich. Um ein Beispiel nennen zu können, liegt die Distanz zwischen der Gemeinde Krakau und der zuständigen Kinderstation am LKH Leoben bei 106 Kilometern und einer Fahrzeit von mindestens 90 Minuten in eine Richtung. Dieser Zustand ist nicht mehr tragbar und es ist nun höchste Zeit, aktiv eine Verbesserung der momentanen Situation herbeizuführen. Mittels einer telemedizinischen Versorgung würde der medizinische Ablauf um ein Vielfaches vereinfacht und beschleunigt werden.

Die Einführung telemedizinischer Dienste am LKH Stolzalpe würde einen bedeuten­den Schritt zur Modernisierung unserer Gesundheitsversorgung darstellen und sollte daher höchste Priorität haben. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirks Murau, unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu einer hochwertigen und dauerhaften Gesundheitsversor­gung erhalten.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, sich für die rasche Umsetzung der Telemedizin am LKH Stolz­alpe prioritär einzusetzen und alle notwendigen Schritte zu setzen, damit diese ehe­baldig umgesetzt werden kann.“

*****

Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß einge­bracht und steht auch mit in Verhandlung.

Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gerald Hauser. – Bitte.