13.48

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kollegin, es ist tatsächlich so, dass sehr viele Studie­rende neben ihrem Studium arbeiten müssen beziehungsweise fast schon neben dem Job studieren. Es ist nicht so, dass es „zahlreiche“ sind, sondern es ist mittlerweile die Mehrzahl der Studierenden. Insofern ist das eine sehr sinnvolle Regelung, die wir heute beschließen werden.

Allerdings wäre es sinnvoll, andere Dinge zusätzlich zu machen, denn es geht ja darum, dass die Studierenden in die Lage versetzt werden, in ihrem Studium auch zügig, in einem angemessenen Tempo, weiterzukommen, wie sie das eben wollen, und einen Abschluss zu machen.

Sowohl bei der Familienbeihilfe als auch bei der Studienförderung ist es so, dass man, wenn man länger studiert, über die Mindestdauer hinaus – bei der Familienbeihilfe sind es zwei Semester, bei der Studienförderung ist es überhaupt nur ein Semester über die Mindeststudiendauer –, den Anspruch auf diese Unterstützungen verliert. Wir wissen ja alle – und Studien belegen das, zum Beispiel die letzte Studierenden-Sozialerhebung –, dass Studierende, wenn sie daneben arbeiten, länger für das Studium brauchen, weil sie weniger Zeit für ihr Studium aufzuwenden haben. Allein 10 Stunden in der Wo­che führen schon dazu, dass es Verzögerungen beim Fortkommen im Studium gibt.

Das heißt, die Zuverdienstgrenze zur Familienbeihilfe zu erhöhen, zu valorisieren, ist eine sinnvolle Regelung, aber es bräuchte mehr. Es bräuchte eine bessere Studienförderung – mehr und länger – und mehr Toleranzsemester sowohl bei der Familienförderung als auch bei der Studienförderung, um für jene Studierenden, deren Eltern sie nicht in dem Ausmaß finanziell unterstüt­zen können, die entsprechenden Unterstützungsmöglichkeiten aufrechtzuerhal­ten. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

13.50

Präsident Ing. Norbert Hofer: Frau Abgeordnete Barbara Neßler, Sie gelangen nun zu Wort. – Bitte schön.