Vorher-/Nachher-Eindrücke aus dem historischen Parlamentsgebäude

Was hat sich im Zuge der Sanierung verändert? In unserer Vorher-/Nachher-Rundschau geben wir Einblicke in die wichtigsten Neuerungen.

Neu erschlossener Raum

Die Agora ist Teil des neu geschaffenen Besucher:innenzentrums im sanierten Parlamentsgebäude. Zuvor stand das feuchte Ziegelgewölbe leer und war für Besucher:innen nicht zugänglich.

Gleicher Saal, andere Funktion

In diesem Saal mit Blick auf die Reichsratsstraße trafen sich vor der Sanierung die Mitglieder des Budgetausschusses. Künftig finden hier die Sitzungen des Bundesrates statt.

Die beiden von Theophil Hansen entworfenen Radluster spendeten damals wie heute Licht: Sie wurden restauriert und mit LED-Technik ausgestattet.

Zentrale Verbindung

Ein wichtiges Anliegen der Sanierung war, das Parlamentsgebäude räumlich-funktional zu optimieren. Dazu gehörte unter anderem die Errichtung von vier Haupttreppen, durch die erstmals alle Ober- und Untergeschoße zentral miteinander verbunden sind und die zugleich als Fluchttreppenhäuser dienen. An ihrer Stelle befanden sich früher Innenhöfe.

Zugang zu 160 Jahren Wissen

Die Parlamentsbibliothek ist die größte politische Fachbibliothek Österreichs. Nach der Sanierung und Modernisierung des historischen Parlamentsgebäudes erscheint sie künftig in neuem, aufgeräumtem Glanz.

Transparenz als Symbol

Die neue Glaskuppel über dem Sitzungssaal des Nationalrats ermöglicht erstmals den Blick in den Himmel und auf die Quadrigen am Dach. Die Lichtdurchlässigkeit lässt sich durch die elektrochrome – also tönbare – Verglasung steuern. Die Glaskuppel ersetzt die beiden Glasdecken, die den Saal bisher bedeckten.

Keine Kantine mehr, aber ein Lokal

Die Parlamentskantine hat Platz gemacht – und zwar für Lokal 6. Hier finden künftig Ausschusssitzungen, internationale Termine oder Demokratie-Workshops statt.

Dachgeschoss erstmals zugänglich

Über der Säulenhalle befindet sich das neue Restaurant Kelsen, das sich mit österreichischer Kulinarik und Gastfreundschaft präsentieren will. Benannt nach Hans Kelsen, dem Schöpfer der Bundesverfassung, wird das Lokal auch externe Gäste willkommen heißen. Davor befand sich im unausgebauten Dachboden Haustechnik.

Die Dachböden wurden im Zuge der Sanierung dafür genutzt, Raum für Bürger:innen, Parlamentarier:innen und Mitarbeiter:innen zu schaffen.

Modernisierung des Nationalratssaals

Im Nationalratssaal gibt es neben der Glaskuppel weitere wichtige Neuerungen: Der Saalboden ist künftig barrierefrei, die Abstände zwischen den Sitzreihen sind breiter und das Redner:innenpult befindet sich nun – im Gegensatz zu früher – auf derselben Höhe wie die Regierungsbank.

Bei den Bauarbeiten wurde darauf geachtet, denkmalpflegerisch zu arbeiten. So wurden etwa die einzelnen Hölzer der Wandverkleidung aus Walnussfurnier abgenommen, nummeriert und an der ursprünglichen Position wieder angebracht.

Parlament aus der Vogelperspektive

Auch das grüne Kupferdach ist Geschichte, es ist einem grauen Blechdach gewichen. Hintergrund ist, dass das Kupferdach überaltert, porös und von Rost zerfressen war.

Aluminium wurde gewählt, da es als besonders witterungsbeständiges Material die derzeit gängigste Blechdacheindeckung ist. Außerdem konnten begrünte Flächen und vier Terrassen geschaffen werden.

Aktivierung von Hohlräumen

Im Lokal 1 finden künftig Fach- und U-Ausschüsse sowie Veranstaltungen statt. Das neu geschaffene Ausschusslokal liegt direkt unter dem Nationalratssaal und wurde vom Hohlraum zu einem Saal, in den 150 Personen hineinpassen, umfunktioniert.

Politik von oben

Der Besucher:innenumgang im Dachgeschoss bietet einen Blick auf den Nationalratssaal von oben. Hier können Besucher:innen das parlamentarische Geschehen beobachten und den Erklärungen der Demokratiebildner:innen lauschen. Auch vor Ort: die Workshopflächen der Demokratiewerkstatt, dem Bildungsangebot des Parlaments für Kinder und Jugendliche.