Parlamentskorrespondenz Nr. 232 vom 08.04.2005

SCHÖNHEITSKUR FÜR PALLAS ATHENE

Der Athene-Brunnen vor dem Parlament wird gründlich restauriert

Wien (PK) - Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit, die vor dem österreichischen Parlament steht, wird einer gründlichen Schönheitskur unterzogen. Im Zuge der Generalsanierung wird auch der gesamte Athene-Brunnen restauriert. Für diesen Zweck wurde der Brunnen jetzt eingerüstet. Auf der Ringseite soll demnächst ein "lebensgroßes" Faksimile der Brunnenfigur auf einer Folie angebracht werden, um vor allem den vielen Wien-Touristen den Blick auf ein bekanntes Wiener Ansichtskarten-Motiv zu ermöglichen. Die Restaurierung des Athenebrunnens soll schon im Sommer abgeschlossen werden.

Schon vor Beginn der Arbeiten an der Generalsanierung der Parlamentsrampe wurden gründliche Untersuchungen der Standfestigkeit des Brunnens vorgenommen, da ja von den Bauarbeiten Erschütterungen zu erwarten waren. Dazu kommt, dass der Brunnen beträchtlich Wasser verlor - an die 8.000 Liter pro Woche - und in der Folge das Mauerwerk der Brunnenstube völlig durchnässt war. Den Brunnenfiguren selbst hatten Wind und Wetter, die Zeit und Demonstranten zugesetzt. Einzelne Teile sind abgebrochen, die Oberfläche der Figuren ist ebenfalls angegriffen - immerhin ist die Pallas Athene vor dem Parlament über 100 Jahre alt. 1902, mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod Theophil Hansens, wurde die Figur von dem Bildhauer Carl Kundmann nach Hansens Entwürfen aus Laaser Marmor geschaffen.

Im Zuge der Restaurierung wurde zunächst die ausladende Brunnenschale abgebaut; sie wird derzeit in der Werkstatt restauriert. Auch die Figuren von acht Geschichtsschreibern auf der Rampe wurden abgebaut und werden zur Zeit generalüberholt. Die Arbeiten an der Figur der Pallas Athene und den übrigen Brunnenfiguren - Allegorien für Gesetzgebung und Vollzug der Gesetze, die Flüsse Donau, Inn, Moldau und Elbe sowie pausbäckige, geflügelte Eroten - beginnen nächste Woche und werden im Sommer abgeschlossen. Die Arbeiten werden von der Firma ES-Restaurierungstechnik erledigt, die aus der Ausschreibung als Bestbieter hervorgegangen war.

Gleichfalls an Ort und Stelle wird demnächst auch mit den Arbeiten an den beiden Fahnenmasten begonnen werden. Ihre Länge von rund 30 m hätte sowohl einen Transport als auch die "Unterbringung" in einer Werkstatt schwierig gemacht. Sie werden liegend zunächst vom Lack befreit, die besonders im Sockel teilweise stark korrodierten Teile müssen herausgeschnitten und ersetzt werden. (Schluss)