Parlamentskorrespondenz Nr. 513 vom 19.06.2012

Bundesratspräsident Hammerl eröffnet Ausstellung im Parlament

Simultania Liechtenstein zeigt Bilder aus dem Sim-Art Atelier

Wien (PK) – Menschen mit Handicap zu fördern, ihnen neue Zukunftsperspektiven zu geben und Integration als Selbstverständlichkeit zu etablieren, diese Ziele stand am Beginn der Geschichte des steirischen Vereins "Simultania Liechtenstein". 2004 wurde eine Tagesstätte in Judenburg errichtet, mittlerweile sind in den erweiterten Gebäudekomplex, der in Kooperation mit dem Hilfswerk Steiermark betrieben wird, auch ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung, mehrere Gruppen- und Therapieräume, eine Kinderkrippe und ein Klassenzimmer des BRG Judenburg integriert.

Die Besonderheit der integrativen Tagesstätte Simultania ist ihr künstlerischer Schwerpunkt. Unterstützt und begleitet von TrainerInnen werden Menschen mit Beeinträchtigung zum kreativen Gestalten animiert. Die Malerei fungiert dabei nicht nur als wichtiges Mittel der Sprache, sondern auch der Begegnung, wird das Ergebnis der Arbeiten doch immer wieder in Ausstellungen gezeigt. Durch die Initiative von Bundesratspräsident Gregor Hammerl haben die "Bilder aus dem Sim-Art Atelier" nun auch ihren Weg ins Parlament gefunden. Bis Ende Juni sind preisgekrönte Werke eines von Simultania im Vorjahr initiierten Kunstwettbewerbs und weitere Bilder aus dem Atelier im Salon des Bundesrats zu sehen.

Bei der Ausstellungseröffnung äußerte Bundesratspräsident Gregor Hammerl großes Lob für die Werke der KünstlerInnen. Mit der Simultania sei etwas Großartiges gelungen, bekräftigte er. Hinter der Einrichtung stecke viel Herz. Davon habe er sich auch als langjähriger ehrenamtlicher Vorsitzender des Hilfswerks Steiermark überzeugen können. Generell forderte Hammerl, den Behindertenbereich weiterhin ausreichend mit öffentlichen Mitteln zu fördern, er wies in diesem Zusammenhang auch auf die Verantwortung Österreichs angesichts der nationalsozialistischen Euthanasie-Politik hin. "Wir dürfen nicht vergessen, was passiert ist."

Wie Hammerl erklärte, ging der Ausstellung im Parlament ein viel beachteter Kunstwettbewerb für Menschen mit Beeinträchtigung voraus. Unter dem Titel "Ich bin wie du … anders" entstanden beeindruckende und berührende Porträts. Eine hochkarätig besetzte Jury, der unter anderem Rainer Fuchs (Mumok), Kathrin Bucher (Kunsthaus Graz) und Brigitte Kollegger (Grazer Künstlerbund) angehörten, zeichnete insgesamt 12 Arbeiten aus. Zu den PreisträgerInnen gehören Hannes Simoner, Renate Fast, Andreas Haas, August Ulz, Heinz Etzelt, Hans Schoberer, Heribert Moises, Marianne Freisinger, Jürgen Trummer, Helga Lamprecht, Herta Feichtenhofer und Sebastian Sedinschek.

Simultania: Spaß, Integration, Toleranz, Aktivität

Wie die Mitglieder des Vereins Simultania auf ihrer Website (www.simultania.at) betonen, ist die Malerei nicht nur ein wichtiges Ausdrucksmittel für die in der Tagesstätte betreuten Jugendlichen und Erwachsenen, sie verbessert auch die Motorik, sorgt für Erfolgsmomente und führt zu Veränderungen in der Psyche und in der Wahrnehmung. Durch öffentliche Auftragsarbeiten und Ausstellungen werden Begegnungen gefördert und das Selbstwertgefühl gestärkt.

Hinter dem Konzept von Simultania steckt insbesondere der steirische Maler und Maltherapeut Helmuth Ploschitznigg, der auch heuer wieder die Ausschreibung eines Kunstpreises veranlasst hat und sich bei der heutigen Vernissage stolz darüber zeigte, dass sich im Sim-Art Atelier mit Hannes Simoner ein echtes Kunsttalent entwickelt hat. Die integrative Tagesstätte wurde von Beginn an auch von "Licht ins Dunkel" unterstützt – für Geschäftsführerin Christine Tschürtz-Kny ist die Simultania ein "Ort des Glücks" geworden. Erfreut über die Einrichtung äußerte sich auch der Geschäftsführer des steirischen Hilfswerks Gerald Mussnig, er bezeichnete die Funktion seiner Organisation bei Simultania als "Rechenstift".

Der Name "Simultania" ist gleichzeitig das Motto des Vereins: Er steht für

S

paß,

I

ntegration,

M

iteinander wachsen

U

nd voneinaner lernen,

L

iebevolle Betreuung,

T

oleranz,

A

ktivität,

N

iemals aufgeben,

I

ch bin ich und

A

chtsamer Umgang miteinander. (Schluss)

HINWEIS: Fotos von der Vernissage finden Sie – etwas zeitverzögert – auf der Website des Parlaments (www.parlament.gv.at) im Fotoalbum.


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