Parlamentskorrespondenz Nr. 1182 vom 05.12.2014

Vorlagen: Budget

Controllingbericht über Betriebe mit Bundesbeteiligung

Wien (PK) – Der Bund verzeichnet bei seinen Mehrheitsbeteiligungen an Betriebsgesellschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts nach drei Quartalen des laufenden Finanzjahres bei wachsender Beschäftigung Zunahmen bei Umsätzen, Erträgen und Eigenmitteln. Eine positive Entwicklung zeigt auch das Finanzcontrolling: Auszahlungen und Haftungen gehen zurück, die Einzahlungen werden bis Ende des Jahres über den Stand vor einem Jahr steigen. Risiken von 2,92 Mrd. € stehen Eigenmittel von 17,61 Mrd. € gegenüber, der Deckungsgrad beträgt 601,5%. Allerdings steigen der Personalaufwand – auch in Relation pro Mitarbeiter. Diese Daten sind dem Bericht (49 BA) zu entnehmen, die Finanzminister Hans Jörg Schelling dem Budgetausschuss kürzlich über die Ergebnisse des Beteiligungs- und Finanzcontrollings in Gesellschaften vorgelegt hat, an denen der Bund mehrheitlich beteiligt ist. Ein Beteiligungs- und Finanzcontrolling müssen - mit Ausnahme der Sozialversicherungen - auch Gesellschaften und Anstalten öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Bundes unterliegen, durchführen. Das Controlling gilt auch für ausgegliederte Einrichtungen, nicht aber für börsennotierte Aktiengesellschaften.

Umsatzerlöse, Eigenmittel und Beschäftigung steigen

Die Umsatzerlöse stiegen im 3. Quartal 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 um 3,6% auf 12,05 Mrd. €. Für 2014 wird ein Jahresendergebnis von 16,36 Mrd. € und damit ein Plus von 3% gegenüber dem Ergebnis von 2013 erwartet.

Die Eigenmittel der Beteiligungen nahmen im Jahresabstand um 54,1% auf 17,61 Mrd. € zu. Das für 2014 erwartete Jahresendergebnis wird auf 16,32 Mrd. € geschätzt und liegt um 7,5% über jenem von 2013. Die Zahl der Beschäftigten betrug am 30.9.2014 102.793 Vollbeschäftigungs-Äquivalente (VBÄ), um 1% mehr als zum Vergleichszeitpunkt 2013. Bis Jahresende 2014 wird ein weiterer Zuwachs um 0,9% auf 102.972 VBÄ erwartet. Beim Personalaufwand zeigt der Bericht mit 4,97 Mrd. € gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 einen Anstieg um 2,7%. Das Jahresendergebnis 2014 wird laut Prognose gegenüber 2013 um 1% steigen.

Positive Entwicklung bei EGT und Cash-Flow

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag zum Stichtag 30.9.2014 mit 0,86 Mrd. € um 64,8% über dem Wert zum Vergleichszeitpunkt 2013. Bis Jahresende 2014 wird mit einer Ergebnisverbesserung gegenüber 2013 um 174,7% auf 1,26 Mrd. € gerechnet.

Der Cash Flow aus dem Ergebnis (1,99 Mrd. €) stieg zum Stichtag 30.9.2014 gegenüber dem Vergleichszeitpunkt 2013 um 63,4%. Das Jahresendergebnis 2014 wird auf 1,63 Mrd. € geschätzt, was eine Steigerung um 41,2% gegenüber 2013 bedeuten würde.

Risiken zu 601,5% durch Eigenmittel gedeckt

Der Risikowert der Beteiligungen (Ereignis- und Finanzrisiken) wird zum Stichtag 30.9.2014 mit 2,92 Mrd. € beziffert. Dem stehen Eigenmittel in Höhe von 17,61 Mrd. € gegenüber, das Risiko ist demnach zu 601,5% durch Eigenmittel gedeckt.

Aus den Ergebnissen des Finanzcontrollings

Die Auszahlungen an die berichtspflichtigen Beteiligungen lagen im Berichtszeitraum 2014 bei 8,92 Mrd. €, um 8,6% oder 0,84 Mrd. € niedriger als zum Vergleichszeitraum 2013. Der Anteil an allen Auszahlungen des Bundeshaushaltes machte 11,77% aus. Das Jahresendergebnis 2014 wird mit 11,68 Mrd. € prognostiziert, um 19,5% unter dem Vorjahresergebnis.

An Einzahlungen aus seinen mehrheitlichen Beteiligungen registrierte der Bund im Berichtszeitraum 1,32 Mrd. €, um 9,7 % mehr als Ende September 2013. Die Einzahlungen hatten einen Anteil von 1,83% an den Einzahlungen des Bundeshaushaltes. Als Jahresendergebnis 2014 wird mit 1,86 Mrd. € ein Betrag erwartet, der um 2,3% über dem Vorjahresergebnis liegt.

Die Haftungen des Bundes für berichtspflichtige Beteiligungen lagen zum Stichtag 30.9.2014 bei 33,28 Mrd. €, um 7,6% weniger als zum Vergleichszeitpunkt 2013. Diese Haftungen machen 35,31% der gesamten Bundeshaftungen aus. Der Stand der Haftungen des Bundes für seine Mehrheitsbeteiligungen wird für Jahresende 2014 auf 33,52 Mrd. € prognostiziert, um 3,8% weniger als im Vorjahr. (Schluss) fru

HINWEIS: Der Budgetdienst des Parlaments bietet ökonomische Analysen zur Budgetpolitik und zu Vorlagen des Bundesministeriums für Finanzen im Menüpunkt "Parlament aktiv/Budget-Analysen" auf www.parlament.gv.at.

Alle aktuellen Daten zum Budgetvollzug (Monatsberichte) finden Sie auf der Homepage des Finanzministeriums www.bmf.gv.at.