Parlamentskorrespondenz Nr. 653 vom 10.06.2016

Jugendparlament debattiert über Novelle zum Schulzeitgesetz

Mehr als 100 Salzburger SchülerInnen schlüpfen in die Rolle von Abgeordneten

Wien (PK) – "Wir gelangen nun zur Abstimmung" wird es heute Nachmittag beim Jugendparlament für mehr als 100 Schülerinnen aus Salzburg im Hohen Haus heißen. Dann nämlich, wenn sie im Nationalratsplenum über ihren selbst erarbeiteten, fiktiven Gesetzesvorschlag zur Änderung des Schulzeitgesetzes abstimmen werden. Ausgehend von Ergebnissen zahlreicher Studien, wonach späterer Schulbeginn die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit von SchülerInnen deutlich verbessert, werden die JungparlamentarierInnen in Klub- und Ausschusssitzungen über Pro und Contra eines möglichen späteren Unterrichtsbeginns verhandeln, Positionen beziehen und versuchen, Mehrheiten zu finden.

Unterstützt werden die angehenden JungwählerInnen dabei von echten Abgeordneten. Katharina Kucharowits (S), Gabriele Tamandl (V), Walter Rauch (F), Julian Schmid (G) und Claudia Gamon (N) begleiten die Jugendlichen den ganzen Tag über in ihrer parlamentarischen Arbeit, Expertisen zum Verhandlungsthema "Lernzeiten – zeitgemäß?" erhalten die SchülerInnen-Abgeordneten von Rosemarie Felder-Puig (Senior Researcher beim Institut für Gesundheitsförderung und Prävention), Anna Klampfer (Lehrerin Wien BG 8) sowie Daniel Jordan (Lehrer Wien BRG 14).

Kopf: Gesellschaft gestalten wir alle miteinander

"Seht den heutigen Tag im Parlament als kleines Training für die Zukunft. Es ist wichtig, seine Meinung zu artikulieren und die Stimme zu erheben. Denn die Gesellschaft gestalten wir alle miteinander", gab Zweiter Nationalratspräsident Karlheinz Kopf den SchülerInnen heute früh im Nationalratssitzungssaal bei der Eröffnung des Jugendparlaments mit auf den Weg. In seiner Begrüßung  galt sein Dank vor allem den LehrerInnen, die die SchülerInnen auf das Jugendparlament vorbereitet haben.

Einen ersten Eindruck vom Hohen Haus konnten sich die Jugendlichen bereits gestern Nachmittag machen. Willkommen geheißen wurden sie in Vertretung des Bundesratspräsidenten Josef Saller vom steirischen Bundesrat Mario Lindner, der im zweiten Halbjahr 2016 der Länderkammer vorstehen wird. Im demokratischen Prozess gehe es darum, bei Streit Kompromisse zu finden und eigene Mehrheiten zu bilden, erklärte Lindner den JungparlamentarerInnen. Der Vorschlag des Seniorenparlaments, das im Mai 2016 erstmals stattfand, mit dem Jugendparlament ein gemeinsames "Generationenparlament" anzudenken, hält der angehende Bundesratspräsident für eine spannende Idee.

Am Nachmittag werden die SchülerInnen bei der Plenarsitzung des Jugendparlaments ans Rednerpult treten und über den Gesetzesentwurf debattieren. Die Sitzung kann im Livestream in der Zeit von 15.00 bis ca. 16.00 Uhr unter www.parlament.gv.at und www.ots.at/parlamentstream mitverfolgt werden, außerdem begleiten Meldungen auf Facebook unter www.facebook.com/demokratiewebstatt den Sitzungstag. Über Twitter kommt das Jugendparlament ebenfalls ins Netz twitter.com/oeparl.

Das Jugendparlament tagt zweimal im Jahr zu unterschiedlichen Themen, um junge Menschen an der Schwelle zum Wahlalter mit demokratischen Entscheidungsprozessen vertraut zu machen. Bewerben können sich für die Teilnahme am Jugendparlament immer SchülerInnen aus dem aktuellen Vorsitzland des Bundesrats, derzeit ist das Salzburg. Von einer Fachjury für heute ausgewählt wurden das Akademische Gymnasium Salzburg (Klasse 5E), das BG/BRG/BORG St. Johann im Pongau (Klasse 5GR), das BORG Oberndorf (Klasse 5O), die HLW Neumarkt (Klasse 1WF) sowie das PTS Taxenbach (Klasse PTS 3).

Vorbereitungsmaterialien zum Jugendparlament gibt es für die Verwendung im Unterricht kostenlos auf der Jugendparlaments-Webseite www.reininsparlament.at zum Download.

(Schluss) keg/mbu

HINWEIS: Fotos vom Jugendparlament und von der gestrigen Rahmenveranstaltung finden Sie im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at.