wir ermessen, wenn wir feststellen, daß die Exekutivbeamten mit kleinen oder anscheinend kleinen Problemen, also den Sorgen des Alltags, konfrontiert werden, und auf der anderen Seite von ihnen hohe Professionalität verlangt wird. (Vizepräsident Dr. Schambeck übernimmt den Vorsitz.)
Geschätzter Herr Minister! Ich konnte im letzten Jahr in meinem Bezirk Vöcklabruck von 18 Gendarmerieposten 14 besuchen und mich davon überzeugen, daß die Motivation der Beamten eine gute ist und wir wirklich stolz sein können auf unsere Beamten. Trotzdem wird das eine oder andere beklagt. Es wird teilweise der relativ starke Zentralismus, teilweise bei Kleinigkeiten, was das Beschaffungswesen anlangt, beklagt. Hier erwartet man sich Flexibilität. Ganz konkret ist mir bei manchen meiner Besuche die Frage gestellt worden, warum müssen zum Beispiel Gendarmerieautos immer dieselbe Farbe haben? Jeder kennt sie schon von weitem. Wäre nicht bei Kostenneutralität ein Wechsel möglich? Es wird teilweise von den Beamten beklagt, daß anscheinend der Täter mehr Schutz hat als das Opfer. In diesem Spannungsfeld müssen wir das alles sehen. Mein Kollege Grasberger hat schon die Situation bei den Gendarmerieposten, was das Zusperren anlangt, beleuchtet. Es wurde bereits gefordert, daß man dort, wo man die Posten am Abend schließt, Notrufsäulen aufstellt. In diese Richtung wurde argumentiert.
Kurzum, wie gesagt, ich bin wirklich stolz auf unsere Beamten. Ihre Einsatzbereitschaft ist hervorragend! (Beifall bei der ÖVP.)
Geschätzte Damen und Herren! Für Sicherheit wird auf der einen Seite von beamteten Organen gesorgt und auf der anderen Seite von freiwilligen Organisationen, die uns helfen, den Alltag zu bewältigen. Ich nenne hier, stellvertretend für andere, die freiwilligen Feuerwehren. Ich nenne das gesamte Rettungswesen. Und hier, denke ich, dürfen wir nicht immer nur sagen, mit den Worten anerkennen, ihr seid gut, ihr seid sehr notwendig, und im übrigen macht ihr die Sache hervorragend, sondern wir dürfen uns auch nicht der Forderung nach der notwendigen Ausrüstung und Ausstattung verschließen. Freiwillige Organisationen sind enorm wichtig, damit die Sicherheit in unserem Lande gewährleistet werden kann.
Geschätzte Damen und Herren! Wenn wir über die Zukunft reden – das sollten wir eigentlich mehr tun, und das sollten wir mit Optimismus tun –, dann kommt des öfteren der Satz auf, wir sollten die Welt mit den Augen unserer Kinder betrachten. Das ist eigentlich unsere Aufgabe. Die beste Sicherheit ist dann gegeben, wenn man vorbeugend unterwegs ist, wenn man nachdenkt, was kann man präventiv tun, damit der eine, die andere, nicht in ein bestimmtes Milieu kommt, damit die eine oder der andere der einen oder anderen Gefahr nicht ausgesetzt wird. Da sind wir bei den Familien, da sind wir bei den Familienforderungen, denen wir oberste Priorität geben müssen. Wir haben beileibe in unserem Land keine Oase des Friedens. Wir dürfen uns dieser Dinge und auch der Tatsache nicht verschließen, daß das Vorleben, das, was unsere Kinder erleben und von uns sehen, sehr beispielgebend ist. Zu Recht ist daher auf die Gefahren, die zum Beispiel durch das Fernsehen tagtäglich ins Wohnzimmer geliefert werden, auf die Angebote in den Video-Shops hinzuweisen. Das müssen wir erkennen, das müssen wir stärker aufzeigen.
Der Mensch neigt zum Egoismus. Das Gemeinsame und die gemeinsame Verantwortung stehen bei manchen dem eigentlich nicht so positiv gegenüber. Wir träumen teilweise von einer humanen Gesellschaft! Es sind Träume. Wir fordern diese humane Gesellschaft, nur, es sind Träume, und wir müssen uns alle persönlich selbst anstrengen, daß wir zur Sicherheit, zur gemeinsamen Verantwortung etwas beitragen.
Der ehemalige amerikanische Präsident Lincoln hat den Satz geprägt: Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können. – Eigenverantwortung ist also gefragt.
Ich habe die Aufgabe, daß ich für den Zivilschutzverband und den Zivilschutz in Oberösterreich Verantwortung trage, und da habe ich oft Gelegenheit, auf diesen Eigenverantwortungsgedanken, auf diese Selbstschutzmaßnahmen hinzuweisen. Ich werde heute kein Plädoyer dafür halten, sondern, sehr geehrter Herr Minister, eher für die Zivilschutzarbeit sprechen und hier mit Nachdruck darauf hinweisen, was eigentlich deren umfassende Aufgabe ist.
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